Die Stadt hat am Mittwochabend beim Bürgerdialog gezeigt, wie sie sich die Innenstadt der Zukunft vorstellt. Es wurden im Timeport II am Neuen Hafen die Visionen sowohl für die Begrünung der Innenstadt präsentiert als auch für die Weiterentwicklung der Bibliothek. Auch die Verbindung Innenstadt und Havenwelten war Thema.
Mehr Grün kommt gut an
Henk Stadens und Robin Schliephake vom Groninger Büro „De Zwarte Hond“ machten in eindrucksvollen Bildern deutlich, wie mehr Natur die Innenstadt positiv verändern könnte und wie Havenwelten und Innenstadt etwa durch eine Sichtachse zusammenrücken könnten. Neue Bäume und Grünflächen verwandeln nicht nur den Platz vor der Großen Kirche, sondern auch den Theodor-Heuss-Platz, die Columbusstraße und die Seitenstraßen. Bei den Teilnehmern des Bürger-Dialogs kam das gut an. Aufenthaltsqualität und Klima-Resilienz der Innenstadt würden so gesteigert. Allerdings wurde auch nach den Folgekosten für die Pflege des Grüns gefragt, und danach, ob das Gartenbauamt personell dazu in der Lage sei.
Das Ziel ist ein offener Ort der Begegnung
Die kommissarische Leiterin der Stadtbibliothek, Juliane Keil, beschrieb unterdessen, wie sich die Bremerhavener Stadtbibliothek weiterentwickeln könnte. Grundlage ist die Studie des Büros Schrammel Architekten aus Augsburg. „Wir wünschen uns einen offenen Ort der Begegnung, der Kultur und Kulturen, und der Bildung“, sagte Keil. Eine weiterentwickelte Bibliothek beinhalte neben der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbibliothek auch eine Art „Plaza“ zum Verweilen.
Keil berichtete, dass die Digitalambulanzen, die Hochschule, das Junge Theater Bremerhaven und der Weltladen potenzielle Partner seien, ein sogenanntes MINT-Zentrum als innovativer Lernort zusätzlich gut denkbar. Als Vorbilder wurden unter anderem das (Kultur-)Forum in Hanau oder die Zentralbibliothek in Mönchengladbach eingebracht. Auch architektonisch soll die Stadtbibliothek nach einem Umbau glänzen: Im Inneren könnte das Treppenhaus in Form von Containerbrücken gestaltet werden.
Die Planer prüfen neben dem bisherigen Standort im Hanse-Carré auch einen möglichen Umzug auf das Karstadt-Grundstück. Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) machte klar, dass die Stadt es leid sei, eine horrende Miete an den Besitzer des Hanse-Carrés zu zahlen: Mehr als 500.000 Euro im Jahr. Grantz freute sich, dass die Ideen offenbar größtenteils auf Akzeptanz bei den Besuchern stießen. „Wir erobern uns die Innenstadt zurück“, kündigte er an.