1999: Das Kaufhaus „Horten“ schließt nach Jahrzehnten. Ein herber Schlag für die Bremerhavener. Außerdem verschwindet am anderen Ende der „Bürger“ nach 118 Jahren das Bekleidungsgeschäft „Otto May“, das unter anderem Kindermode anbot. Kaum ein Bremerhavener, der sich nicht an die Clowns-Puppe am Trapez im Schaufenster erinnert.
2004: Räumungsverkauf bei „Cityman“. Das 1956 von Johann F. Fulfs eröffnete Herrenmodegeschäft gehörte zu den letzten privaten Traditionsunternehmen in der Stadt. In dieser Zeit schließen auch der Calida-Shop, Camera und die beiden Jean-Pascale-Filialen. Auch Dieter Rost, der ehemalige Torwart von Bremerhaven 93, übergibt nach 33 Jahren sein Sporthaus. Unter neuem Besitzer heißt es „City Sport“ und überlebt nicht lange.
Buchhandlung Mügge: Eine Institution schließt
2012: Das Geschäft Skate-Gate verlässt die „Bürger“. Mit seinem Neffen Rouven Wisotzka hatte Joachim Haack 1996 in der Preßburger Straße „Skate-Gate“ eröffnet. Das Geschäft wurde im norddeutschen Raum zu einer der ersten Adressen für den Trendsport Inline-Skating.
2013: Der Besteckhersteller WMF und die Mode-Boutique Gina Laura schließen ihre Filialen in der „Bürger“. Für Bremerhaven ein ganz besonders herber Verlust: Inhaber Norbert Mattern muss seine Buchhandlung „Mügge“ aufgeben. In die Geschäftsräume zieht das TUI Reisecenter.
Jelden war erste Adresse für hochwertige Mode
2018: Das traditionsreiche Modehaus Jelden am Theodor-Heuss-Platz macht dicht. 73 Jahre lang stand der Name des Unternehmens für gehobene Damen- und Herrenmode.
2020: Das Warenhaus Karstadt schließt nach 90 Jahren in Bremerhaven für immer. Der Elektronikmarkt „Saturn“ ist dicht. Gerry Weber weg. Das bekannte Blumenhaus „Siedenburg“ (seit 1953) sowie das inhabergeführte Schuhhaus Lange, ebenfalls eine Bremerhavener Institution, sind ebenfalls Geschichte.
2021: Das Modegeschäft „Boutique Basar“ von Petra Pantke schließt. Der „Happy Jeans Shop“ von Thomas Bremicker verlässt nach 50 Jahren die Stadt - ist aber unter anderem in Bad Bederkesa noch für Kunden da.
Christiane Lührs schließt ihre Modeboutique
2022/23: Christiane Lührs schließt ihre Modeboutique. Eine der letzten Bremerhavener Mode-Institutionen verschwindet. Vor 2014 war das Geschäft als Quellmalz-Moden bekannt. Die Schuhkay-Filiale schließt nach 20 Jahren in der Innenstadt.
So eine Aufzählung wirkt bekümmernd und entmutigend - so viele tolle Geschäfte sind schon gegangen - obwohl die „Bürger“ mit ihrer Überdachung und Länge als einzigartig in Norddeutschland gilt. Die spontane Frage: Was bleibt denn noch in der Fußgängerzone? Herrenmode Von der Heide, Goldschmiede Hornung Groen, Buchhandlung Morisse und Reformhaus Schloßhauer fallen Bremerhavenern spontan ein. Viel ist das nicht.
Wie geht es jetzt weiter?
Man darf allerdings nicht vergessen: Es sind auch immer wieder Geschäfte neu in die „Bürger“ gezogen, wie zuletzt etwa „Zeitraum“. Echten Leerstand gibt es auch heute kaum. Und auch vor 1999 mussten schon liebgewonnene Traditionsgeschäfte ihre Türen schließen, darunter die Modegeschäfte Ketelsen und Bentler-Goldacker, Eisenwaren Ziegfeld oder Porzellan Weyen. Zuletzt zeigt das: Die „Bürger“ ist schon immer im Wandel gewesen.