Freude einerseits, Riesenfrust andererseits. Während die Heeslinger Spieler bestens gelaunt die Heimreise antraten, dürfte es im Lager von Arminia Hannover Gesprächsbedarf geben. Trainer Larsen Henrik sah eine Vorstellung, die aus seiner Sicht absolut indiskutabel war. "Eigentlich müsste ich mich als Trainer ja vor meine Mannschaft stellen. Aber wenn du so eine Leistung ablieferst, kann ich das beim besten Willen nicht mehr. Ich kann Heeslingen nur zu diesem hochverdienten Sieg beglückwünschen und mich gleichzeitig bei unseren Zuschauern für diesen Auftritt entschuldigen. Aus den letzten vier Spielen haben wir gerade einmal einen Punkt geholt. Das ist natürlich viel zu wenig. Die Mannschaft steckt in einem tiefen Loch und im Moment haben wir keine Idee, wie wir sie da wieder rausholen können", so Henrik während der Pressekonferenz, die er nur zu gerne geschwänzt hätte. "Am liebsten hätte ich mich nach der Vorstellung versteckt", so der Arminen-Coach.
Terry Becker schießt Heeslingen nach einer Viertelstunde in Führung
Der Unmut aufseiten des Hannoveraner Trainers ist verständlich, denn sein Team wusste nur in den ersten zehn Minuten zu gefallen, ließ danach aber die nötige Leidenschaft vor heimischer Kulisse vermissen. Ganz im Gegensatz dazu waren die Gäste hochkonzentriert in die Partie gegangen und belohnten sich bereits nach 15 Minuten für ihren engagierten Auftritt. Terry Becker, ansonsten der Mann für die schnellen Dribblings, hatte in Höhe des Strafraums freie Bahn und zog einfach mal ab. Sein Schuss wurde noch abgelenkt und landete zur frühen Führung im Netz (15.).
Mit der Führung im Rücken agierte der Heeslinger SC noch sicherer, und selbst der frühe Ausfall von Jarno Böntgen, der schon nach zehn Minuten verletzt vom Feld musste, änderte daran nichts. Für ihn rückte Lennard Martens auf die Verteidigerposition. Der eingewechselte Abdul Gafar übernahm den Part von Martens im Mittelfeld und wechselte sich ständig in der Offensive mit Erik Köhler ab, so dass das Spiel des HSC noch schwerer auszurechnen war.
Elf von Malte Bösch hat in Hannover das nötige Spielglück auf ihrer Seite
Zudem hatte die Elf von Malte Bösch am Sonntag das nötige Spielglück auf ihrer Seite. Die ersten 45 Minuten waren bereits absolviert und es lief die Nachspielzeit des ersten Durchgangs, als die Gäste erneut zuschlugen. Nach einem schönen Zuspiel war Abwehrchef Justin Sauermilch zur Stelle und erhöhte auf 2:0 für sein Team.
"Wir haben heute in den entscheidenden Momenten zugeschlagen. Zunächst erzielen wir die frühe Führung und dann setzen wir fast schon mit dem Pausenpfiff einen ganz wichtigen Wirkungstreffer, der schon vorentscheidend war", so Bösch nach dem Schlusspfiff.
Auf dem schwer bespielbaren Geläuf ließ das spielerische Niveau im Verlauf der zweiten Halbzeit immer weiter nach. Während sich die Gäste weiterhin auf schnelle Konter beschränkten, versuchten die Arminen mit aller Macht zum Torerfolg zu kommen, blieben aber ein ums andere Mal in der gut gestaffelten Abwehr der Heeslinger stecken. "Die zweite Halbzeit war mehr oder weniger eine reine Abwehrschlacht, die wir unbeschadet überstanden haben. Ich bin total stolz auf meine Mannschaft. Nach den zwei Niederlagen in Folge haben wir ein schweres Auswärtsspiel mit 2:0 gewonnen und dann noch zu null gespielt. Das war ganz, ganz wichtig für die Mannschaft, die eine tolle Moral an den Tag gelegt hat", so Malte Bösch gegenüber der ZEVENER ZEITUNG.