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Heeslinger Siegesserie im eigenen Stadion endet gegen den neuen Tabellenführer

Die kampfbetonte Partie des Heeslinger SC gegen den neuen Spitzenreiter Schöningen war eines Spitzenspiels würdig, endete aber mit einer bitteren 2:3-Niederlage. Der HSC kam nach 0:3-Rückstand noch zu zwei Toren, der Ausgleich gelang nicht mehr.

HSC

Turbulente Szene im Strafraum der Gäste, aber der Ball wird zur Ecke geklärt. Foto: Andreas Kurth

Mit dem knappen Sieg im Heeslinger Waldstadion hat sich die FSV Schöningen, begünstigt durch die Niederlagen von Arminia und HSC Hannover, an die Tabellenspitze der Oberliga Niedersachsen gesetzt. Um ein Haar hätte der Heeslinger SC das in der wilden Schlussphase noch verhindert, aber die Gäste brachten ihren knappen Vorsprung auch noch durch die Nachspielzeit.

Ex-Profi Christian Beck bringt Schöningen in Führung

Bei herrlichem Fußballwetter und gut gefüllter Tribüne im Heeslinger Waldstadion lieferten sich beide Teams in der ersten Halbzeit einen offenen Schlagabtausch. Aber Schöningen ging durch Christian Beck in der 19. Minute in Führung. Der Schöninger Mittelstürmer, der in Erfurt und Magdeburg reichlich Profi-Erfahrung gesammelt hat, markierte später noch ein weiteres Tor.

Terry Beckers Pfostentreffer hätte den schnellen Ausgleich bringen können

Zunächst hatten die Gäste eine Schrecksekunde zu überstehen, denn beim ersten Angriff nach dem Heeslinger Anstoß zog Linksaußen Terry Becker ab und knallte den Ball an den Pfosten, das hätte der umgehende Ausgleich sein können. Die intensive Partie mit vielen hart und engagiert geführten Zweikämpfen wurde von beiden Teams in der ersten Spielhälfte mit hohem Tempo geführt.

Ousman Touray erhöht nach 45 Minuten auf 0:2 für Schöningen

Schöningen verteidigte geschickt, den Heeslinger Spielern unterliefen in dieser ersten Halbzeit zu viele einfache Fehler, was häufig zu schnellen Ballverlusten im Aufbauspiel führte. Die Gäste nutzten das zu brandgefährlichen Kontern, bei denen sie über wenige Stationen schnell vor das HSC-Tor kamen. Einen dieser Vorstöße schloss Ousman Touray in der 45. Minute mit dem 0:2 ab. Die effektivere Mannschaft ging mit einer verdienten Führung in die Pause.

Abermals Ex-Profi Christian Beck erhöht für Schöningen auf 3:0

Nach Wiederbeginn spielte der Heeslinger SC wieder energischer nach vorn, war jedoch gegen die robuste und clevere Schöninger Abwehr zunächst nicht durchsetzungsfähig genug. Es wurde insgesamt viel über die rechte Angriffsseite gespielt, wo sich Abdul Gafar in vielen Dribblings und Zweikämpfen aufrieb, aber zu selten den Mitspieler suchte. Terry Becker bekam dagegen auf dem linken Flügel zu selten den Ball, konnte nur wenige Akzente setzen.

Maximilian Köhnken und Noel Lohmann treffen zum 2:3

Als Christian Beck dann in der 62. Minute auf 0:3 für die Gäste erhöhte, schien die Partie frühzeitig gelaufen. Aber HSC-Coach Malte Bösch brachte fünf neue Spieler auf das Feld, und diese Einwechselungen belebten das Angriffsspiel der Gastgeber. In der 76. Minute erzielte Maximilian Köhnken mit einem Flachschuss in rechte untere Eck das 1:3, zwei Minuten später netzte der eingewechselte Noel Lohmann zum Anschlusstreffer ein.

Jetzt wurde es richtig turbulent. Schönigen musste dem intensiven Spiel sichtbar Tribut zollen, der HSC war mit den frischen Kräften drauf und dran, doch noch den Ausgleich zu erzielen. Die Kulisse war wach, es ging richtig zur Sache - aber es blieb beim insgesamt nicht unverdienten Sieg des neuen Tabellenführers.

HSC-Trainer Bösch hadert mit den zu zahlreichen Gegentreffern

„Wir bekommen derzeit zu viele Gegentore. Wenn du drei Treffer kassierst, ist es schwer, in der Oberliga noch zu gewinnen. Aber die Mannschaft hat Charakter gezeigt und am Ende noch auf den Ausgleich gedrückt“, sagte HSC-Trainer Malte Bösch nach Abpfiff zur ZEVENER ZEITUNG. „Aber es ist dann schon ärgerlich, dass unsere Serie im eigenen Stadion so endet. Wir haben uns zu sehr auf das Schiedsrichterteam eingeschossen und zu wenig um das Spiel gekümmert. Schöningen war aber auch ein starker Gegner. Wir dürfen nicht so vermessen sein zu glauben, dass wir nach einer Siegesserie schon oben angreifen können. So weit sind wir noch nicht.“

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Vor den Augen der zahlreichen Zuschauer setzt Jarno Böntgen zur Flanke ein, die jedoch nicht zu einer Torchance führt. Foto: Andreas Kurth

Andreas Kurth

Reporter

Andreas Kurth ist gebürtiger Rotenburger, hat dort das journalistische Handwerk gelernt. Er hat Politik und VWL in Hamburg studiert, mit dem Diplom abgeschlossen. Seit April 1993 ist er Redakteur bei der Zevener Zeitung.

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