Zeven

Darum teile ich gern mein Gemüse mit Nacktschnecken

Der Salat ist futsch, der Kohlrabi auch und selbst vor dem Oregano haben sie nicht Halt gemacht. Nacktschnecken haben unser Gemüsebeet geplündert, noch bevor wir überhaupt die Chance hatten, selbst zu naschen. Einzig an die Tomaten gehen sie nicht ran.

Es gibt Leute, die wehren sich gegen die Gemüseräuber und ersäufen die Schnecken, zerschneiden sie oder machen andere schlimme Dinge. So etwas machen wir nicht.

Wir ärgern uns zwar ein wenig, aber irgendwie sind diese Glitschkriecher auch ganz interessant.

Wie auf Kommando machen sie sich gegen Abend auf den Weg zu unseren Hochbeeten. Dabei legen sie zum Teil sehr weite Wege zurück. Kommunizieren die miteinander? Woher wissen die vom Kohlrabi auf der anderen Seite des Gartens?

Nacktschneckenhaben einen unglaublichen Geruchssinn und können Nahrung über große Entfernungen wittern, habe ich jetzt gelernt. Und sie sollen noch mehr können: Sich selbst heilen und einige Arten können sogar verlorene Körperteile regenerieren. Faszinierend. Mit solchen Wesen teile ich doch gern mein Gemüse.

Saskia Harscher

Reporterin

Saskia Harscher ist im Landkreis Rotenburg aufgewachsen. In Bremen hat sie Politikwissenschaften studiert. Sie arbeitet seit 2019 in der Redaktion der ZEVENER ZEITUNG. Dort ist sie stellvertretende Leiterin und zuständig für die Berichterstattung aus der Samtgemeinde Tarmstedt.

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