Bremerhaven

„Schuldenrausch“: Schlagabtausch über Sondervermögen in der Bürgerschaft

Die FDP redet vom „Schuldenrausch“ des Senats. Und dass die CDU auch noch mitmacht, ist für sie ein „Schlag ins Gesicht der Bürger“. Ganz klar: Es wird hoch hergehen, wenn heute in der Bürgerschaft über das 450-Millionen-Sondervermögen geredet wird.

Rohre und Öfen in den Stahlwerken

Der Senat will neue Schulden machen, um unter anderem die klimaneutrale Umstellung der Stahlwerke zu unterstützen. Weil die CDU das mitträgt, ist sie für die FDP der Umfaller des Jahres. Foto: Sina Schuldt

Noch Ende Dezember vergangenen Jahres hatte CDU-Fraktionschef Frank Imhoff vom Senat nachdrücklich gefordert, auf neue Schulden zu verzichten. Das benötigte Geld für Investitionen in den Klimaschutz sollten durch Einsparungen aufgebracht werden. Er empfahl, mal gleich einen Senator und mehrere Staatsräte einzusparen. Seit vergangener Woche ist klar: Imhoff und die CDU unterstützen den Senat nun doch dabei, 450 Millionen Euro neue Schulden aufzunehmen.

Stahlwerke und Lloyd Werft

Mit dem Sondervermögen sollen wichtige Projekte finanziert werden. In Bremen etwa die klimaneutrale Umrüstung der Stahlwerke. In Bremerhaven soll die Lloyd Werft mit einer Schwerlastkaje ausgestattet werden, falls sie den Zuschlag zum Bau riesiger Konverterstationen für Windparks auf hoher See bekommt. Die CDU betonte, dass ihre Zustimmung sich nur auf diese begrenzten Projekte beziehe und nicht auf die vielen anderen Maßnahmen, die der Senat über neue Schulden trotz der Schuldenbremse finanzieren möchte.

Die FDP-Fraktion in der Bürgerschaft ist dennoch maßlos enttäuscht. „Rot-Grün-Rot im Schuldenrausch - und die CDU macht mit“, hieß es in der vergangenen Woche. Am Mittwoch wird das Thema nun in der Bürgerschaft aufgerufen. Es wird ein munterer Schlagabtausch. Die FDP wirft dem Senat ein jahrelanges Finanzversagen vor.

Klaus Mündelein

Reporter

Klaus Mündelein kümmert sich im Bremer Büro um die Landespolitik. Er hat in Münster studiert und volontiert und kam vor fast 30 Jahren zur Nordsee-Zeitung.

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