Ganz lapidar gesagt: So steigt man auf. "Wir sind überglücklich", so JFV-Akteur Tjade Motzkus nach dem Sieg in letzter Sekunde. "Aus meiner Sicht wäre ein Unentschieden gerechter gewesen. Aber wir nehmen natürlich jeden Punkt gerne mit."
Sechs Spiele hat der JFV noch in dieser Vorrunde zu bestreiten, und wenn es so weitergeht, könnte die Lakämper-Elf nach der Hinrunde dank des neuen Modus in die Nachwuchsliga - die höchste deutsche Spielklasse - aufsteigen. Es wäre der größte Erfolg in der Geschichte des JFV.
Tabellenführer tat sich gegen die noch punktlosen Lübecker schwer
Aber noch sind es eben sechs Spiele und wie schwer es noch werden kann, zeigte eindrücklich diese Partie. Lübeck ist noch punktlos in dieser Saison, machte es aber dem Tabellenführer bis zur letzten Minute ziemlich schwer.
"Es war wirklich kein gutes Spiel von uns", so Trainer Olaf Lakämper zur ZEVENER ZEITUNG. "Bei uns waren nach den drei Spielen innerhalb von sechs Tagen die Beine schwer."
Dabei schien zunächst auch in dieser Partie vieles für die Gastgeber zu laufen. Nach einem Foul an Tjark Dörr entschied der Unparteiische Sten Reissner in der 27. Minute auf Strafstoß für den JFV. Kapitän Jonas Lüdemann trat an und traf zum 1:0 für den Tabellenführer.
Und es hätte zur Pause noch deutlicher stehen können. Kevin Müller und der zuletzt so erfolgreiche Ruwen Albrecht trafen im Verlaufe dieser ersten Halbzeit zweimal den Innenpfosten. "Wir hätten zur Pause mit 2:0, 3:0 führen können", so Tjade Motzkus. "So lassen wir den Gegner aber im Spiel."
Nach der Halbzeitpause wird es für den JFV A/O/B/H/H noch richtig eng
Und in der zweiten Hälfte wurde es eng, richtig eng. Lübeck hat in dieser Saison ja noch nicht viel gerissen, doch im zweiten Abschnitt spielte das Team von Trainer Jerome Arps ganz stark auf - nicht nur, aber auch weil die Gastgeber nun schwächelten.
"Man muss sagen: Lübeck hat ein starkes Spiel gemacht, für uns galt das nicht", so Trainer Olaf Lakämper. Trotzdem sah es lange Zeit nach einem Zittersieg für den Aufstiegskandidaten aus. Dann aber folgte die 78. Minute: Ein langer Ball Richtung JFV-Strafraum, ein gewonnenes Kopfball-Duell der Gäste und da stand Alexander Laval und nickte zum 1:1 Ausgleich ein - ein ganz schlechter Moment für die Gastgeber. "In dieser Situation haben wir schlecht verteidigt", so Motzkus.
Nur noch zwölf Minuten waren zu spielen und in der Schlussphase sah es nicht unbedingt danach aus, dass der JFV diese umkämpfte Begegnung tatsächlich noch gewinnen könnte - ein ärgerlicher und möglicherweise im Aufstiegsrennen entscheidender Punktverlust drohte.
Gastgeber bejubeln ausgiebig den späten Treffer zum wichtigen Sieg
Doch es kam anders: "In der letzten Saison haben wir solche Spiele oft noch verloren oder zumindest nicht gewonnen. In diesem Jahr entscheiden wir solche Partien anscheinend für uns", so Tjade Motzkus, dessen Team es in der letzten Minute nochmals versuchte. Tjark Dörr dribbelte an der rechten Außenbahn, legte zurück auf Jason Marahrens und dieser zog aus 16 Metern ab und traf zum späten 2:1-Siegtor für den Tabellenführer.
"Danach war nur noch Jubel“, so Trainer Olaf Lakämper. "Neun Punkte innerhalb von sechs Tagen - unglaublich."
Mit diesem vierten Erfolg in Folge bleibt der JFV weiter Tabellenführer und hat nun bis zum 20. Oktober Herbstpause - dann trifft das Lakämper-Team auf den direkten Verfolger VfB Oldenburg.