Wenn vor Vorstellungsbeginn ein Intendant vor den Vorhang tritt, heißt das meistens nix Gutes. Am Stadttheater Bremerhaven ausnahmsweise doch. Hier wurde von Intendant kein erkranktes Ensemblemitglied angekündigt, sondern ein unerwarteter Geldsegen.
Alles ist blöd. Das Ferienlager sowieso, aber auch die Mücken, die Betreuer und natürlich Marko, der Jörg terrorisiert. Gar nicht blöd ist, was Autor Saša Stanišić aus dem Stoff macht. Und erst recht nicht blöd ist, wie Kristo Šagor ihn inszeniert.
Bäume mag der 13-jährige Erzähler aus „Wolf“ nur als Schrank, Kinder nur aus der Ferne. Wenn Saša Stanišić, preisgekrönter Autor von Romanen, ein Kinderbuch schreibt, wimmelt es von schrägen Gestalten. Die kommen nun alle ins Junge Theater (JUB).
Auweia, die Kaffeemühle ist futsch! Oma ist verzweifelt, Wachtmeister Dimpfelmoser ratlos. Und der schurkische Räuber lacht sich ins Fäustchen... Als zauberhaftes Familienvergnügen kommt die „Hotzenplotz“-Geschichte von Kindern gesungen daher.
Eine Bienenkönigin, die einem Menschenkind Mut zuspricht - das klingt erst einmal nach einem Märchen. Doch Roland Schimmelpfennig hat ein Stück geschrieben, das die triste Realität mit viel Fantasie aufmischt. Darum ist es unbedingt sehenswert.