Die ersten Minuten waren ein Spiegelbild der kompletten ersten Hälfte. Zeven ging mit sehenswerten Toren 4:1 in Führung. Dann wurde es lax im Angriff, und plötzlich kamen die Gäste auf Dollern auf 5:4 heran. Zwar blieben die Gastgeber ständig in Führung, aber es dauerte bis zur Schlussphase des ersten Durchgangs, bis sich die Zevener endlich deutlicher absetzten.
Für Kevin Kuessner haben die Zevener kein gutes Spiel gemacht
„Wir gewinnen das Spiel am Ende klar und konnten auch jedem Spieler Einsatzzeit geben, was natürlich auch jedem guttut. Aber ich bin trotzdem der Meinung, dass wir kein besonders gutes Spiel gemacht haben“, sagte TuS-Trainer Kevin Kuessner nach der Partie zur ZEVENER ZEITUNG.
Was hatte den Coach so verärgert, dass er an der Seitenlinie regelmäßig laut werden musste? Die Zevener ließen immer wieder große Lücken in ihrem Abwehrverbund, die selbst eine eher schwache Mannschaft wie der Tabellenletzte aus Dollern immer wieder zu Toren nutzte. Hinzu kamen schlampig abgeschlossene Angriffe, die in diese Phase dazu führten, dass die Gäste stets auf Tuchfühlung blieben.
Gastgeber lassen sich bei längeren Angriffen viel zu sehr einlullen
„Wir haben Dollern am Anfang zu lange mitspielen lassen, da wir schludrig in der Offensive waren - viele einfache Fehler und unnötige Bälle verworfen. Defensiv haben wir uns von den langen Angriffen einlullen lassen, wir wurden mit der Dauer des Angriffs immer passiver und haben Dollern zu weit in unseren Neun-Meter-Raum kommen lassen. Leider war das auch genau das, was wir vorher vermeiden wollten und daher konnten wir mit dem Thema nicht zufrieden sein.“
Bei den Tempogegenstößen ist Fred Nshimyumuremyi überragend
Kuessner versuchte immer wieder, seine Mannschaft aufzuwecken, sie zu mehr Kommunikation anzuregen, vor allem in der Abwehr. Sobald sich die Spieler mehr konzentrierten, wurde das Defensivverhalten sichtbar besser, und es gab regelmäßig schnelle Gegenstöße. Die wurden von verschiedenen Spielern erfolgreich abgeschlossen, herausragend dabei einmal mehr Fred Nshimyumuremyi. Er brachte es auf neun Toren in dieser Partie - immer wieder eingeleitet durch lange Abwürfe von Torhüter Dominik Brandjen. Genau so viele Tore erzielte Sebastian Bleck, der dabei allerdings auch drei Sieben-Meter-Strafwürfe verwandelte. Kreisläufer Felix Naerger brachte es auf ebenfalls herausragende acht Tore für den TuS Zeven.
Durch viele Spielausfälle fehlt den Zevenern der nötige Rhythmus
Die vielen ausgefallenen Spiele in den letzten Monaten des Vorjahres sind nicht unproblematisch für den TuS Zeven. „Über Phasen hat man gesehen, dass wir leider noch nicht im regelmäßigen Spielfluss sind, was daran liegt, dass bei uns viele Spiele ausgefallen sind und wir zuletzt wieder lange sechs Wochen Pause hatten“, so Kevin Kuessner.
Nach der dann doch noch deutlichen 20:12-Führung zur Pause gab es in der Kabine offenbar klare Worte des Trainers. Nach dem Seitenwechsel spielten die Zevener sichtbar konzentrierter, ohne eine wirklich starke Leistung zu zeigen. Es reichte für regelmäßige Tore und für einen am Ende klaren und hochverdienten Sieg.
TuS Zeven klettert mit dem Heimsieg auf den dritten Tabellenplatz
Durch den Erfolg klettert der TuS Zeven auf den dritten Tabellenplatz, hat die HSG Bützfleth/Drochtersen II, den Gegner des kommenden Wochenendes, überholt. Tabellenführer Himmelpforten und der TV Jahn Schneverdingen spielten zudem am Wochenende gegeneinander unentschieden. Mit zwei Spielen weniger ist der TuS Zeven also in Schlagdistanz zur Tabellenspitze.
„Zugegeben, es ist meckern auf hohem Niveau. Aber mit Bützfleth, Schneverdingen und Himmelpforten kommen jetzt die Spiele, in denen wir direkt von Beginn an da sein müssen“, so Kuessner abschließend zu den kommenden Wochen.