Die KGS Tarmstedt veranstaltet am kommenden Montag eine Podiumsdiskussion im Vorfeld der Bundestagswahl. Eingeladen sind dazu die Direktkandidaten des Wahlkreises 30. Neben Vertretern von CDU, Bündnis 90/Grünen, FDP, SPD, Die Linke und Volt wird auch Marie-Thérèse Kaiser von der AfD im Schulforum vertreten sein.
Bündnis kritisiert AfD-Einladung
Das kritisiert das Bündnis Aufstehen gegen Rassismus in Rotenburg. Schriftlich teilt die Gruppe mit: „Das Bündnis Aufstehen gegen Rassismus kritisiert die Einladung der in zweiter Instanz verurteilten Volksverhetzerin und angeblichen Mitarbeiterin von Alice Weidel, Marie-Thérèse Kaiser.“
Vorwürfe gegen Kaiser
Kaiser lasse demnach in der Lokalpolitik nichts von sich sehen, lesen oder hören, hetze dafür umso mehr im Internet, so Bündnissprecher Stefan Klingbeil. „Sie ist vernetzt mit der extremen Rechten rund um die Identitäre Bewegung.“
Schule als Schutzraum gefordert
Schule ist ein Schutzraum für die Entwicklung von Schülern, unterstreicht das Bündnis: „Die Einladung einer verurteilten Volksverhetzerin bedeutet eine Auslieferung gegenüber rechtsextremer Propaganda.“ Sachliche Inhalte seien von der AfD-Vertreterin nicht zu erwarten.
Aufruf zur Stellungnahme
Mit Blick auf die KGS Tarmstedt schreibt Klingbeil: „Schule steht für Aufklärung und Vernunft. Hier müssen sich Schulleiterinnen und verantwortliche Lehrkräfte positionieren.“ Rechtsextremisten müsse man nicht einladen, auch nicht, wenn alle anderen dabei sind. Insbesondere am Holocaustgedenktag sei die Einladung von Rechtsextremisten „an Unwürdigkeit kaum zu überbieten ist“, so der Bündnissprecher. Unterstützung erhält das Bündnis vom GEW-Kreisverband. Dessen Vorsitzender, Günther Justen-Stahl, teilt mit, dass der GEW-Kreisvorstand die Meinung des Bündnisses teile und sich dem Aufruf anschließe.
Proteste in Rotenburg
Bei einer gemeinsamen Podiumsdiskussion der BBS und des Ratsgymnasiums in Rotenburg hatten sich zuletzt rund 100 junge Teilnehmer einer Kundgebung am Rande der Veranstaltung gegen die AfD und die Einladung des AfD-Vertreters Omid Najafis protestiert, die ZZ berichtete.