Tarmstedt

KGS Tarmstedt: Bündnis kritisiert Einladung von AfD-Vertreterin Kaiser

Vor der Bundestagswahl lädt die KGS Tarmstedt Kandidaten zur Podiumsdiskussion ein. Die Einladung der AfD-Kandidatin Marie-Thérèse Kaiser sorgt dabei für heftigen Protest.

Die KGS Tarmstedt: Am Montag soll dort neben Vertretern von CDU, SPD, FDP, Grüne, Linke und Volt auch AfD-Vertreterin Kaiser an einer Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl teilnehmen. Das stößt auf Kritik.

Die KGS Tarmstedt: Am Montag soll dort neben Vertretern von CDU, SPD, FDP, Grüne, Linke und Volt auch AfD-Vertreterin Kaiser an einer Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl teilnehmen. Das stößt auf Kritik. Foto: Katarina Gromilina

Die KGS Tarmstedt veranstaltet am kommenden Montag eine Podiumsdiskussion im Vorfeld der Bundestagswahl. Eingeladen sind dazu die Direktkandidaten des Wahlkreises 30. Neben Vertretern von CDU, Bündnis 90/Grünen, FDP, SPD, Die Linke und Volt wird auch Marie-Thérèse Kaiser von der AfD im Schulforum vertreten sein.

Bündnis kritisiert AfD-Einladung

Das kritisiert das Bündnis Aufstehen gegen Rassismus in Rotenburg. Schriftlich teilt die Gruppe mit: „Das Bündnis Aufstehen gegen Rassismus kritisiert die Einladung der in zweiter Instanz verurteilten Volksverhetzerin und angeblichen Mitarbeiterin von Alice Weidel, Marie-Thérèse Kaiser.“

Vorwürfe gegen Kaiser

Kaiser lasse demnach in der Lokalpolitik nichts von sich sehen, lesen oder hören, hetze dafür umso mehr im Internet, so Bündnissprecher Stefan Klingbeil. „Sie ist vernetzt mit der extremen Rechten rund um die Identitäre Bewegung.“

Marie-Thérèse Kaiser (27) ist schon 2021 für die AfD zur Bundestagswahl angetreten. Sie bekam damals 7,1 Prozent der Erststimmen, landete hinter den Kandidaten von CDU, SPD, Grünen und FDP auf Platz fünf.

Marie-Thérèse Kaiser (27) ist schon 2021 für die AfD zur Bundestagswahl angetreten. Sie bekam damals 7,1 Prozent der Erststimmen, landete hinter den Kandidaten von CDU, SPD, Grünen und FDP auf Platz fünf. Foto: Wisser

Schule als Schutzraum gefordert

Schule ist ein Schutzraum für die Entwicklung von Schülern, unterstreicht das Bündnis: „Die Einladung einer verurteilten Volksverhetzerin bedeutet eine Auslieferung gegenüber rechtsextremer Propaganda.“ Sachliche Inhalte seien von der AfD-Vertreterin nicht zu erwarten.

Aufruf zur Stellungnahme

Mit Blick auf die KGS Tarmstedt schreibt Klingbeil: „Schule steht für Aufklärung und Vernunft. Hier müssen sich Schulleiterinnen und verantwortliche Lehrkräfte positionieren.“ Rechtsextremisten müsse man nicht einladen, auch nicht, wenn alle anderen dabei sind. Insbesondere am Holocaustgedenktag sei die Einladung von Rechtsextremisten „an Unwürdigkeit kaum zu überbieten ist“, so der Bündnissprecher. Unterstützung erhält das Bündnis vom GEW-Kreisverband. Dessen Vorsitzender, Günther Justen-Stahl, teilt mit, dass der GEW-Kreisvorstand die Meinung des Bündnisses teile und sich dem Aufruf anschließe.

Proteste in Rotenburg

Bei einer gemeinsamen Podiumsdiskussion der BBS und des Ratsgymnasiums in Rotenburg hatten sich zuletzt rund 100 junge Teilnehmer einer Kundgebung am Rande der Veranstaltung gegen die AfD und die Einladung des AfD-Vertreters Omid Najafis protestiert, die ZZ berichtete.

Seit 2022 ist die KGS Tarmstedt ein Teil des Erasmus-Plus Programmes. Schülerinnen und Schüler verweisen dabei auf die Relevanz der Schule als eine Europaschule: besonders vor der anstehenden Eurpawahl.

Seit 2022 ist die KGS Tarmstedt ein Teil des Erasmus-Plus Programmes. Schülerinnen und Schüler verweisen dabei auf die Relevanz der Schule als eine Europaschule: besonders vor der anstehenden Eurpawahl. Foto: Katarina Gromilina

Saskia Harscher

Reporterin

Saskia Harscher ist im Landkreis Rotenburg aufgewachsen. In Bremen hat sie Politikwissenschaften studiert. Sie arbeitet seit 2019 in der Redaktion der ZEVENER ZEITUNG. Dort ist sie stellvertretende Leiterin und zuständig für die Berichterstattung aus der Samtgemeinde Tarmstedt.

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