Bremerhaven

„Free Palastine“: Chanukkaleuchter in Bremerhavener Innenstadt beschmiert

Unbekannte haben auf den neben der Großen Kirche in der Fußgängerzone in Bremerhaven stehende Chanukkaleuchter eine Parole gesprüht, die die liberale Menorah-Gemeinde Bremerhavenals antisemitisch einstuft. Dabei ist den Tätern ein Fehler unterlaufen.

Unbekannte haben die neben der Großen Kirche in der Fußgängerzone in Bremerhaven stehende Chanukkia beschmiert.

Unbekannte haben die neben der Großen Kirche in der Fußgängerzone in Bremerhaven stehende Chanukkia beschmiert. Foto: privat

Die Chanukkia, der Chanukkaleuchter, ist der achtarmige Leuchter mit einem neunten Dienerlicht, dem Schamasch, dessen Kerzen zum jüdischen Chanukkafest entzündet werden. Nun wurde der Leuchter in der Bremerhavener Innenstadt beschmiert. Auffällig ist dabei, dass der Schriftzug „Free Palastine“ und nicht „Free Palestine“, wie Palästina auf Englisch richtig heißt, darauf zu sehen ist.

Chanukkia wurde 2021 aufgestellt

Als Symbol jüdischen Lebens wurde 2021 die einzige frei stehende, festverbaute Chanukkia auf öffentlichem Grund in Europa in Bremerhaven errichtet. „Insbesondere die Jüdinnen und Juden der liberalen Menorah Liberale jüdische Gemeinde Bremen/Bremerhaven sehen diese ein Stück weit als Wahrzeichen der jüdischen Kultur, Religion, ja vielmehr noch der Existenz jüdischen Lebens in Bremerhaven und Bremen“, heißt es von Mircea Ionescu, 1. Vorsitzender der Menorah-Gemeinde in Bremerhaven, in einer Mitteilung.

Dass die Chanukkia beschmiert wurde, habe nach Meinung des Vorsitzenden nichts mit dem Krieg in Gaza zu tun. „Die Mitglieder der Menorah Gemeinde sind Deutsche und nicht israelische Staatsbürger. Wenn die Juden angefeindet, bedroht, angegriffen, deren Symbole mutwillig beschmutzt, beschädigt, zerstört werden, können wir von Antisemitismus sprechen.“

FDP verurteilt Schmiererrei am Chanukka-Leuchter

Auch die FDP verurteilt die Tat scharf. „Antisemitismus hat in unsere Stadt keinen Platz. Menschen jüdischen Glaubens sind Teil unserer Gesellschaft und eine Bereicherung für die Stadtgemeinde. Wir müssen es gewährleisten, dass sie ihrer Religion frei und ohne Angst nachgehen können“, heißt es in einem Statement. Dazu gehöre, dass jüdische Symbole respektiert und Anfeindungen aller Art, auch aufgrund des Nahost-Konflikts, unterbleiben. „Wir stellen uns klar an die Seite der Jüdinnen und Juden.“

Redaktion

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