Zeven

Es war doch ein durchaus angenehmer Sommer

Über die Frage, ob es ein angenehmer und schöner Sommer war - oder so gar nicht, gibt es unterschiedliche Meinungen. Das ist schon immer so gewesen, jedenfalls so lange ich mich zurückerinnern kann. Dem einen hat es nicht genug Sonnenzeit gegeben, für die andere war der Sommer zu trocken. Wieder ein anderer hielt die Sommermonate für zu nass, zu windig, zu kühl. Es gibt immer irgendetwas am Wetter in der Zeit zwischen Mai und Oktober zu meckern.

Mir ist klar, dass der Sommer offiziell nur von Juni bis September dauert, aber gefühlt kann man den Mai schon dazu rechnen. Und im Oktober hängt es tatsächlich vom Wetter und der Laubfärbung ab, wann ich mich im Herbst angekommen fühle. Mittlerweile ist es so weit, und in wenigen Tagen wird ja auch schon die Uhr umgestellt, spätestens dann beginnt die dunkle Jahreszeit. Vom Weihnachtsgebäck, das es seit August zu kaufen gibt, möchte ich lieber gar nicht anfangen.

Aber gibt es überhaupt noch einen Herbst? Oder verschwimmen die gewohnten Jahreszeiten irgendwie ineinander? Das ist vermutlich eine höchst subjektive Wahrnehmung. Und deshalb - zurück zum Anfang - war es für mich ein durchaus angenehmer Sommer. Das kann ich relativ leicht begründen.

Wir hatten keine übermäßige oder lang andauernde Hitze. Temperaturen über 30 Grad kann ich mal ertragen, brauche ich aber für meine Wohlbefinden nicht auf Dauer. Und damit gab es auch kaum tropische Nächte, also solche mit 18 Grad oder mehr. Es hat immer mal wieder geregnet, aber nicht zu viel. Von Extremereignissen wie in anderen Teilen Deutschlands sind wir verschont geblieben. Also, jeden Tag genießen - es kann schnell schlechter werden.

Andreas Kurth

Reporter

Andreas Kurth ist gebürtiger Rotenburger, hat dort das journalistische Handwerk gelernt. Er hat Politik und VWL in Hamburg studiert, mit dem Diplom abgeschlossen. Seit April 1993 ist er Redakteur bei der Zevener Zeitung.

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