Zeven

Auf gute Nachbarschaft - Heute erinnert ein Gedenktag an ein Ereignis von 1963

Schon gewusst? Heute ist der Tag der Deutsch-Französischen Freundschaft. Seit 2003 erinnert er jedes Jahr am 22. Januar an die Unterzeichnung des Elysée-Vertrages beider Länder am selben Tag im Jahr 1963. Dieser sollte damals die Versöhnung und Völkerverständigung voranbringen. Mir gefällt, dass es inzwischen einen eigenen Aktionstag dazu gibt, der bundesweit dazu beiträgt, freundschaftliche Beziehungen zu unseren westlichen Nachbarn aufzubauen und zu pflegen. Aus meiner Kindheit erinnere ich mich an gelegentliche Kontakte zu Austauschschülern aus Frankreich. Als Stadt, die von französischen Hugenotten gegründet worden ist, unterhält meine einstige Heimatstadt selbstredend eine Partnerschaft mit einer Gemeinde in Frankreich, unweit von Paris. Seit jeher prägte diese Vergangenheit auch die vor Ort gesprochene Sprache und viele in Frankfurt am Main gebräuchliche Ausdrücke sind Zeugnis und französisches Erbe: Zum Beispiel ist das Wort „Bagasch“ für die nähere und weitere Verwandtschaft gebräuchlich - in Anlehnung an das französische „le bagage“ für Handgepäck, das immer dabei ist. Oder der Gehweg heißt in Frankfurt am Main auch „Troddewaa“, das Trottoir eben. Und wir alle kennen wahrscheinlich den umgangssprachlichen Begriff plärren - pleurer heißt es bei unseren Nachbarn. Die enge Verbundenheit beider Nationen geht also viel tiefer, als es die Unterzeichnung des Elysée-Vertrags suggeriert, der schon damals nach den Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs an die zuvor gelebte Nachbarschaft anknüpfen, zum Ziel hatte.

Monika Hahn

Monika Hahn ist im hessischen Hochtaunuskreis aufgewachsen und lebt heute in Bremervörde. Sie hat Medienwissenschaften studiert. Nach mehreren Jahren freiberuflicher Tätigkeit ist sie seit 2024 als Reporterin an Bord bei der Zevener Zeitung.

nach Oben