Junge Menschen in Europa fühlen sich stärker durch den Klimawandel bedroht als durch den Krieg in der Ukraine oder die Corona-Pandemie. Bei den drängendsten Problemen der EU hat für sie laut einer Jugendstudie der TUI-Stiftung der Umwelt- und Klimaschutz gemeinsam mit Migration und Asyl oberste Priorität (je 30 Prozent). Die Wahlentscheidung junger Wähler bei der Europawahl dürfte damit entscheidend davon abhängen, wie stark sich die jeweiligen Parteien für den Klimaschutz engagieren.
Auch in den Bremerhavener Schulen ist die Europawahl derzeit Thema. „Die Europawahl wird im Unterricht und durch außerschulische Angebote unter anderem mit dem Europapunkt Bremen thematisiert“, sagt der Schulleiter der Johann-Gutenberg-Schule (JGS), Oliver Götz.
Zwei Europaschulen in Bremerhaven
Die Johann-Gutenberg-Schule ist eine von zwei Europaschulen in Bremerhaven - die andere ist das Lloyd Gymnasium. Schülerinnen und Schüler im wahlberechtigten Alter (Jahrgang 9/10) der Gutenberg-Schule nehmen am Programm der „Juniorwahl“ teil und können so den Ablauf einer Wahl kennenlernen. Außerdem wird der „Wahl-O-Mat“ als Unterrichtseinheit eingesetzt.
Als Europaschule fühlt sich die JGS den Werten der EU besonders verpflichtet. „Europa spielt eine große Rolle an der Johann-Gutenberg-Schule“, betont Götz. Seit dem 3. Mai 2019 trägt die JGS offiziell den Namenszusatz „Europaschule“ und wurde als erste Schule in Bremerhaven zertifiziert.
„Mit Beginn dieser Auszeichnung hat sich die Schulgemeinschaft dazu verpflichtet, die Schülerinnen und Schüler umfassend auf das Leben und Arbeiten im vereinten Europa vorzubereiten sowie die interkulturelle Kompetenz durch Wissensvermittlung, Begegnung und Dialog mit Menschen anderer Länder und Kulturen zu fördern“, sagt Götz. „Alle am Schulleben Beteiligten haben sich mit Beschluss der Schulkonferenz vom 14. Juni 2018 dafür ausgesprochen, einen herausragenden Beitrag zur weltoffenen Erziehung unserer Schüler und zum weiteren Zusammenwachsen Europas zu liefern. Besondere sprachliche Angebote, Schulpatenschaften, Projekte mit Erasmus+, Arbeiten mit der Lern- und Kommunikationsplattform eTwinning oder Aktionen wie Europa-Tage und Auslandsschulmessen prägen den schulischen Alltag zunehmend.“ Europäische Themen finden in den Fachcurricula ihre Verankerung. Außerdem wurden Wahlpflichtkurse mit dem Schwerpunkt „Europa“ eingerichtet. Das sind die besten Voraussetzungen, um jungen Menschen die Bedeutung Europas und der Europawahl zu vermitteln.