Zeven

Winter wie früher gibt es wohl nicht mehr

Sie sind leider immer wieder zu hören, die Skeptiker, die meinen, aktuelle Wetterphänomene hätten nichts mit dem Klimawandel zu tun. Ich kann da nur den Kopf schütteln. Das Gerede der letzten Jahre, wo denn der Klimawandel sei, viel Regen oder Dürreperioden habe es schon immer gegeben, hat mich mächtig aufgeregt. Inzwischen rege ich mich nicht mehr auf, das ist vielmehr einer Resignation gewichen, die ich eigentlich immer vermeiden wollte.

Es wird ja viel getan. Die erneuerbaren Energien werden ausgebaut, die Bahn wird ertüchtigt - zu wenig und im Grunde viel zu spät. In China hat man sich entschieden, auf E-Autos zu setzen - und zwingt so auch die alten Autonationen auf den neuen Weg. Hätten sich die VW-Chefs vor Jahren entschieden, kleine und erschwingliche Modelle zu bauen, ginge es dem Konzern besser. Aber das ist ein anderes Thema.

Leider hilft alles nichts, das so viel beschworene 1,5-Grad-Ziel wurde bereits gerissen, und es wird noch schlimmer kommen. Ein Grund mehr, weiter Klimaschutz zu betreiben. Wer auch immer die neue Bundesregierung bildet, sollte den zuletzt eingeschlagenen Weg verfolgen. Nicht nur, dass wir 2024 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen hatten. Es ist auch für alle sicht- und fühlbar, dass es offensichtlich Winter wie früher nicht mehr gibt. Und wenn, dann allenfalls als vorübergehende Ausnahme.

Die Wetterphänomene nehmen zu, in unfassbarem Ausmaß. Jetzt ist Hollywood abgebrannt, und wir alle fragen uns, welche Katastrophe kommt als nächste. Wer jetzt nicht aufwacht, dem ist nicht mehr zu helfen.

Andreas Kurth

Reporter

Andreas Kurth ist gebürtiger Rotenburger, hat dort das journalistische Handwerk gelernt. Er hat Politik und VWL in Hamburg studiert, mit dem Diplom abgeschlossen. Seit April 1993 ist er Redakteur bei der Zevener Zeitung.

Passend zum Artikel
nach Oben