Kürzlich habe ich in Bremerhaven einen interessanten Zeitgenossen gesehen. Interessant deshalb, weil er ein bemerkenswertes Tattoo auf der einen Gesichtshälfte hatte: ein Maschinengewehr.
Nun, das kann man natürlich machen. Wir leben in einem freien Land und die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Trotzdem habe ich mich gefragt: Wo bleibt eigentlich die Waffengleichheit? Die andere Wange war nämlich eine entmilitarisierte Zone. Und reicht heutzutage ein Maschinengewehr aus?
Im Zeitalter hoch entwickelter Waffen kann man mit einem Maschinengewehr alt aussehen. Eine Panzerfaust, B-52-Bomber, ja gar Interkontinentalraketen könnten angesagt sein. Man könnte jetzt einwenden, eine Wange biete nicht unendlich Platz.
Da kann ich nur sagen: Drohnen haben sich ja in letzter Zeit als sehr wirksam erwiesen. Und sie würden auf eine Gesichtshälfte problemlos passen.
Okay, ich sehe es ein, es wird langsam geschmacklos. Ein Rüstungswettbewerb auf dem Gesicht, wo soll das hinführen? Wäre nicht die Abrüstung auch im Gesichtsbereich angesagt? Statt eines Maschinengewehrs vielleicht ein kleines Messerchen?
Jetzt mal im Ernst: So ein Tattoo ist ja etwas für die Ewigkeit. Jedenfalls nichts, was man in drei Wochen abwaschen und durch ein Neues ersetzen könnte. Ich bewundere Menschen, die heute genau wissen, was sie auch in 10–20 Jahren nicht bereuen werden.