Bremerhaven

Tattoos im Gesicht: Warum Abrüstung besser wäre

Tattoos breiten sich immer mehr aus, und Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Müssen wir aber alle Motive gut finden?

Kürzlich habe ich in Bremerhaven einen interessanten Zeitgenossen gesehen. Interessant deshalb, weil er ein bemerkenswertes Tattoo auf der einen Gesichtshälfte hatte: ein Maschinengewehr.

Nun, das kann man natürlich machen. Wir leben in einem freien Land und die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Trotzdem habe ich mich gefragt: Wo bleibt eigentlich die Waffengleichheit? Die andere Wange war nämlich eine entmilitarisierte Zone. Und reicht heutzutage ein Maschinengewehr aus?

Im Zeitalter hoch entwickelter Waffen kann man mit einem Maschinengewehr alt aussehen. Eine Panzerfaust, B-52-Bomber, ja gar Interkontinentalraketen könnten angesagt sein. Man könnte jetzt einwenden, eine Wange biete nicht unendlich Platz.

Da kann ich nur sagen: Drohnen haben sich ja in letzter Zeit als sehr wirksam erwiesen. Und sie würden auf eine Gesichtshälfte problemlos passen.

Okay, ich sehe es ein, es wird langsam geschmacklos. Ein Rüstungswettbewerb auf dem Gesicht, wo soll das hinführen? Wäre nicht die Abrüstung auch im Gesichtsbereich angesagt? Statt eines Maschinengewehrs vielleicht ein kleines Messerchen?

Jetzt mal im Ernst: So ein Tattoo ist ja etwas für die Ewigkeit. Jedenfalls nichts, was man in drei Wochen abwaschen und durch ein Neues ersetzen könnte. Ich bewundere Menschen, die heute genau wissen, was sie auch in 10–20 Jahren nicht bereuen werden.

Ein Bein mit Tattoo.

Ismail Kul Foto: Aurea Del Rosario

Ismail Kul

Reporter

Geboren in der Türkei, zur Schule gegangen in Hamm, studiert in Münster und Frankfurt/M. Danach Einstieg in den Journalismus. Gelebt und gearbeitet hat er im Rhein-Main-Gebiet, Berlin, Brandenburg und in der Pfalz. Seit August 2024 ist er Reporter der NORDSEE-ZEITUNG.

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