Fernsehen ist kein Pflichtprogramm - aber zuweilen ist etwas Ablenkung durch die Glotze ja ganz nett. In Zeiten der Fußball-Europameisterschaft, bei gleichzeitiger Sommerpause von Talkshows und diversen Krimiserien, führt die Langeweile im Programm allerdings dazu, dass ich mich mit Alternativen beschäftige. Nachdem ich mich dazu durchgerungen habe, die Spiele der deutschen Mannschaft wieder zu schauen, bin ich da gesättigt. Die anderen Spiele ignoriere ich, das mag sich bei Viertel- und Halbfinale noch ändern.
Zeit genug also, sich die regionalen Amateur-Kicker in dem einen oder anderen Vorbereitungsspiel anzuschauen. Und vor allem viel Zeit für andere Aktivitäten, die nichts mit Fußball zu tun haben. Radtouren, Sport im Studio, nette Abende mit der Familie, und vor allem ganz viel Lektüre. Im Urlaub habe ich mir endlich „Die Schlafwandler“ von Christopher Clark zur Hand genommen. Wer historisch interessiert ist, wird von diesem Buch gefesselt sein. Es braucht aber auch Zeit, denn das liest sich nicht wie ein Roman.
Wegen des aktuellen Jubiläums folgt nun von Antony Beevor „D-Day: die Schlacht um die Normandie“. Auch so ein Wälzer, nicht weniger interessant. Ich mag ja gut und fesselnd geschriebene Bücher von Historikern und Politikwissenschaftlern. Zum Beispiel von meinem Kollegen Herfried Münkler, dessen jüngstes Werk im Stapel unter dem D-Day liegt. „Welt in Aufruhr - Die Ordnung der Mächte im 21. Jahrhundert“. Mit diesen drei Wälzern kommt man gut durch den Sommer, auch wenn man weder an Fußball noch an Olympia interessiert ist. Ich wünsche viel Spaß bei der Lektüre.