Zeven

Einfach von der Welle der Begeisterung tragen lassen

Es geht nun also los. Gastgeber Deutschland eröffnet mit dem Spiel gegen Schottland am Freitag um 21 Uhr in der Münchener Allianz-Arena die Fußball-Europameisterschaft 2024. Um es gleich zu sagen: Ich werde mir dieses Spiel anschauen. Aufmerksame Leserinnen und Leser erinnern sich möglicherweise, dass ich seit einigen Jahren keine Länderspiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft mehr geschaut habe. Präziser gesagt: der Männer. Die Frauen habe ich weiter begeistert begleitet.

Aber es gab bei den Männern zahlreiche Gründe, sich das nicht mehr anzuschauen - ich will hier nicht alles aufzählen. Vereinswettbewerbe sowie Jugend- und Amateurfußball waren mir wichtiger. Und nicht zuletzt die komplett unsinnige Weltmeisterschaft in Katar hat bei mir den Stecker gezogen. Mit dem Tod von Sklaven-Arbeitern erkaufte Stadien, ein Wettbewerb im Winter, in der Hitze am Persischen Golf - das ging alles gar nicht in meinen Augen.

Warum nun also der Rückfall vor den TV-Bildschirm? Sind es die beiden Testspiele vor ein paar Monaten, über die so begeistert berichtet wurde? Ist es der Bundestrainer, der sich andere Sachen traut als seine Vorgänger? Ist es die verjüngte Mannschaft? Oder ist es die Heim-EM, die so ganz anders ist als ein Wettbewerb irgendwo? Ich muss zugestehen, es ist ein Mischung aus all dem.

Eine junge Truppe, wo nach meinem unmaßgeblichen Eindruck wieder mehr nach Leistung und weniger nach Verdiensten aufgestellt wird. Und dann die EM im eigenen Land. Das habe ich 1988 schon mal erlebt - und es war einfach klasse. Also mal schauen, was das wird gegen Schottland. Und dann schauen wir, wie es weitergeht.

Andreas Kurth

Reporter

Andreas Kurth ist gebürtiger Rotenburger, hat dort das journalistische Handwerk gelernt. Er hat Politik und VWL in Hamburg studiert, mit dem Diplom abgeschlossen. Seit April 1993 ist er Redakteur bei der Zevener Zeitung.

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