Bremerhaven

Spendenkonto für Kosta Fasoulas eröffnet

Der 60-jährige Kellner Kosta Fasulas aus dem „Olympischen Feuer“ in Bremerhaven wurde am 31. März tot aufgefunden. Restaurantinhaber Alexis Vaiou organisiert nun die Beisetzung seines langjährigen Mitarbeiters.

Alexis Vaiou und sein Mitarbeiter Kosta Fasulas im Restaurant „Olympisches Feuer“

Dieses Bild aus der Corona-Zeit zeigt Alexis Vaiou und Kosta Fasulas im Restaurant „Olympisches Feuer“ in Bremerhaven Foto: privat

Kosta Fasulas ist am 19. Februar nach seinem Dienst im Restaurant „Olympisches Feuer by Alexis“ Opfer eines Raubüberfalls geworden. Am 31. März wurde er tot aufgefunden. Ob sein Tod mit dem Überfall zusammenhängt, wird noch ermittelt. Sein Chef und langjähriger Freund Alexis Vaiou organisiert nun die Beisetzung und hat dafür bereits ein Spendenkonto eröffnet.

5500 Euro werden für die Beerdigung benötigt

Seit Freitag, 26. April, können Menschen auf das von Alexis Vaiou eingerichtete Konto spenden. Etwa 1300 Euro seien bereits zusammengekommen, 5500 Euro wird die Beisetzung insgesamt kosten, sagt Vaiou. Zehn Tage lang ist das Konto geöffnet. Sollte die Summe bis dahin nicht zusammenkommen, zahlt Vaiou den Rest aus eigener Tasche, sagt er.

Familie vertraut Alexis Vaiou die Organisation an

„Kostas Schwester hat mir die Vollmacht erteilt. Ich kümmere mich um eine würdevolle Bestattung“, so Vaiou. Er ist jedoch zuversichtlich, dass die Summe erreicht wird. Selbst eine Verwandte, zu der Kosta keinen Kontakt hatte, hat bereits eine große Summe gespendet. Auch die Mitarbeiter des Restaurants sowie Gastronomie-Kollegen, die wie Kosta aus Griechenland stammen, spenden.

Rest geht an ein Kinderhospiz

Und wenn mehr zusammenkommt, als gebraucht wird? „Alles, was über die benötigte Summe hinausgeht, wird zu 100 Prozent an ein Kinderhospiz weitergegeben. Das Spendenkonto soll nur für gute Zwecke verwendet werden“, sagt Alexis Vaiou. In sozialen Medien wurde diskutiert, warum Vaiou die Beisetzung nicht komplett selbst finanziert. Darüber kann er selbst nur den Kopf schütteln. „Ich tue, was ich kann, für meine Leute. Aber ich muss diejenigen, die bei mir arbeiten, auch bezahlen.“

Team ist wie Familie

Zu Lebzeiten hätten er und sein Team Kosta schon mit aller Kraft unterstützt, ihm Essen gebracht und ihm zugehört, wenn er Probleme hatte. „In der Gastronomie, da sind wir nicht nur Kollegen“, sagt Vaiou, „wir sind Familie.“ Deswegen sei es ihm auch eine Herzensangelegenheit, Kosta eine würdevolle Bestattung zu ermöglichen.

Täter des Überfalls weiter in Untersuchungshaft

Ob der Tod von Kosta Fasoulas mit dem im Februar auf ihn verübten Überfall in Zusammenhang steht, wird derzeit noch ermittelt. Die Täter befinden sich weiter in Untersuchungshaft, sagt Oberstaatsanwalt Oliver Constien von der Zweigstelle Bremerhaven. Diese kann bis zu sechs Monaten dauern. Es steht der Vorwurf eines schweren Raubs mit Körperverletzung, eventuell mit Todesfolge, im Raum.

Traueranzeige Kosta Fesoulas

Diese Traueranzeige mit dem Spendenaufruf wurde am Samstag, 27. April veröffentlicht. Foto: Screenshot NORDSEE-ZEITUNG

Mareike Blumenthal

Die gebürtige Bremerhavenerin hat schon als Kind ihre Leidenschaft für das geschriebene Wort entdeckt. Als gelernte Restaurantfachfrau hat sie die letzten Jahre jedoch vorerst diesen Beruf ausgeübt. Nun hat sie der Gastronomie den Rücken gekehrt und macht als Volontärin bei der NORDSEE-ZEITUNG ihr Hobby zum Beruf.

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