Sittensen

Sittensen im Wandel der Zeit: Neue Ausstellung in der Wassermühle

Es zierte einst den Turm der Sittenser Kirche. Seit dem Brand des Turms 1907 hütet die Kirchengemeinde den geretteten Schatz. Jetzt kann die breite Öffentlichkeit das Turmkreuz sehen. Bei der Ausstellung „Meilensteine. Sittensen im Wandel der Zeit“.

Der ehemalige Marktplatz in Sittensen.

So sah der Marktplatz in Sittensen einmal aus. Viele der dort zu sehenden Gebäude sind inzwischen verschwunden. Foto: Gemeinde Sittensen, Handwerkermuseum

Zu sehen ist die Ausstellung ab dem 20. April im Handwerkermuseum in der Sittenser Wassermühle. Grund für diese Schau ist ein großes Jubiläum. Wie die Bördeorte Klein und Groß Meckelsen, Hamersen, Tiste und Vierden, so feiert auch Sittensen in diesem Jahr sein 1000-jähriges Bestehen.

„Genauer betrachtet, feiern wir jedoch nicht die Gründung, sondern die erste urkundliche Erwähnung der Dörfer“, erläutert Museumsleiterin Kerstin Thölke. „So lebten bereits vor tausenden Jahren in der heutigen Börde Sittensen Menschen. Dies belegen archäologische Funde aus Jungsteinzeit, Bronze und Eisenzeit.“

Ein Blick in die Ausstellung.

Ein Blick in die Ausstellung „Meilensteine. Sittensen im Wandel der Zeit“. Sie ist in der Zeit vom 20. April bis 11. August zu sehen. Foto: Kerstin Thölke

So werden in der Ausstellung neben einem Steinhammer auch römische Münzen und Glasperlen zu sehen sein, die von frühen Handelsbeziehungen zeugen. Einige Exponate stammen aus dem Museumsbestand, andere hat die Kreisarchäologie zur Verfügung gestellt. Zudem wird die erste urkundliche Erwähnung des Ortes in den Blick genommen.

Sittenser Bürger kommen zu Wort

„Wechselnde Herrschaften, Krisen und Kriege, Fortschritt und Veränderung in Arbeit, Alltag, Handel und Mobilität: Sittensen und die umliegenden Dörfer blicken auf eine lange und bewegte Geschichte zurück“, schildert Thölke. Den Meilensteinen dieser Geschichte widme sich die Ausstellung. Dabei wird vornehmlich auf historisches Bildmaterial aus den Beständen des Heimatvereins und des Handwerkermuseums zurückgegriffen.

Das Foto zeigt einen Garbenwagen.

Ein Garbenwagen auf dem Sittenser Erntefest. Foto: Gemeinde Sittensen, Handwerkermuseum

Verschiedene thematische Schwerpunkte beleuchten die Entwicklung Sittensens: Alltag und Leben, Vereine und Feste, Verkehr und Mobilität, Handel und Gewerbe, Kirche, Behörden und Schule. Hierbei kommen auch Sittenser zu Wort. In Interviews erzählen sie von der Arbeit in der ehemaligen Weberei oder der Molkerei. Ferner richtet sich der Blick auf den Ort heute und wirft die Frage auf, wie die Menschen in Sittensen ihren Ort sehen und was sie sich für seine Zukunft wünschen.

Ausstellung läuft bis 11. August

Die Ausstellung wird in Kooperation des Heimatvereins der Börde Sittensen mit dem Handwerkermuseum Sittensen organisiert und mit ehrenamtlicher Unterstützung realisiert. Finanziell wird die Schau zudem durch die Volksbank im Elbe-Weser-Dreieck und die Sparkasse Rotenburg-Osterholz gefördert. Der Eintritt ist frei.

Zu sehen ist die Ausstellung „Meilensteine. Sittensen im Wandel der Zeit“ vom 20. April bis 11. August, samstags von 15 bis 17 Uhr und sonntags von 14 bis 18 Uhr sowie nach Vereinbarung. Ansprechpartnerin ist Kerstin Thölke. Sie ist unter Telefon 04282/93001653 zu erreichen. Man kann ihr auch eine E-Mail (handwerkermuseum@sg.sittensen.de) schreiben.

Jakob Brandt

Reporter

Jakob Brandt, Jahrgang 1959, ist in der Samtgemeinde Selsingen aufgewachsen. Seit 2008 ist er als Lokalredakteur bei der ZEVENER ZEITUNG beschäftigt. Dort betreut er schwerpunktmäßig die Samtgemeinde Sittensen.

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