Bremerhaven

Seltener von Demenz betroffen: Auf den richtigen Job kommt es an

„Moin“ heißt die tägliche Kolumne der Nordsee-Zeitung. Heute geht es um Demenz. Womit kann sie verhindert werden? Mit dem richtigen Beruf.

Die Liste der Empfehlungen ist lang. Wer das Risiko für eine Demenzerkrankung absenken will, sollte beizeiten einen gesunden Lebensstil pflegen mit Sport, Gedächtnistraining, gesunder Ernährung und Geselligkeit. Geselligkeit würden sich viele noch gefallen lassen. Aber alles andere klingt schon wieder nach Verzicht und Askese. Vielleicht geht es auch anders. Und zwar mit einem Berufswechsel. Schon frühere Studien haben erwiesen, dass die hohen Anforderungen an die Navigationsfähigkeit der Taxifahrer im Hirn den Hippocampus positiv verändern. Dieser Teil des Gehirns ist für das Langzeitgedächtnis zuständig und schrumpft bei der Alzheimer-Demenz. Bei einer neuen Studie aus den USA wurden nun Millionen von Totenscheinen untersucht, auf denen Todesursache und Beruf vermerkt sind. Und siehe da: Taxifahrer und Krankenwagenfahrer hatten die geringste Anzahl an Todesfällen durch Alzheimer zu beklagen. Die Sache hat allerdings einen Haken. Die Daten stammen aus einer Zeit, als sich Navigationssysteme und Google-Maps noch nicht durchgesetzt hatten. Womöglich ist der Vorteil der Taxifahrer schon wieder hinfällig. So ist das mit der Technik: Fluch und Segen zugleich.

Klaus Mündelein

Reporter

Klaus Mündelein kümmert sich im Bremer Büro um die Landespolitik. Er hat in Münster studiert und volontiert und kam vor fast 30 Jahren zur Nordsee-Zeitung.

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