Habe ich hier schon den Abgesang auf den Winter geschrieben? Habe ich. Und es war auch kein richtiger Winter, so mit Schnee und was sonst dazu gehört. Aber kalt wird es nun im Februar doch noch mal, und das macht es mehr als ungemütlich. Am kommenden Sonnabend bin ich wieder zum Topspiel der Woche im Berliner Olympiastadion - Anpfiff um 20.30 Uhr. Für diese Uhrzeit sind zwei Grad minus angesagt - es gilt also, für die notwendige Kleidung zu sorgen. Näher möchte ich das hier nicht ausführen.
Während übrigens der Winter-Wahlkampf in der Provinz eher lahm wirkt, allenfalls durch die Ein- oder Ausladung verfassungsfeindlicher Politikerinnen zu Podiumsdiskussionen für Gesprächsstoff sorgt, ist das in der Hauptstadt doch etwas dynamischer. Da wird nicht gesagt: „Die da in Berlin...“
Das ist schließlich vor der Haustür. Da demonstrieren öfter mal viele Menschen, für und gegen alles Mögliche, auch gegen rechts. Zu anderer Zeit kommen viele Trecker, manche mit Galgen dran. Oder es wird offen antisemitisch gerufen. Zuweilen durchaus mehr als grenzwertig.
Das ist schon ein raueres Klima, und da wird in der Eckkneipe anders diskutiert, als hier an der Bierbude auf dem Sportplatz in Klein-Groß-Überallhausen. Die drei Wochen werden noch knackig, auf den Marktplätzen, in den Kneipen, in den Talkshows, am Küchentisch. Die erste Runde mit Scholz und Merz im Fernsehen werde ich mir gönnen. Ob ich dann genug habe und den Fernseher bei derlei Gelegenheiten fortan auslasse, kann ich noch nicht sagen. Schon jetzt schalte ich ab, wenn die Nazi-Partei zu Wort kommt. Das halte ich nicht mehr aus.