Niedersachsen

Pro Bahn fordert Kündigung von Bahnunternehmen Start

Zugausfälle und Verspätungen belasten Pendler und Reisende auch in Niedersachsen. Der Fahrgastverband Pro Bahn will jetzt bei der Bahn-Tochter Start die Reißleine ziehen - mit einer klaren Forderung.

Von dpa
20. Februar 2024
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Schienen liegen im Gleisbett der Bahnstrecke Hannover-Göttingen.

Schienen liegen im Gleisbett der Bahnstrecke Hannover-Göttingen.

Foto: Julian Stratenschulte

Regionalzüge und S-Bahnen in Niedersachsen verspäten sich immer wieder - oder fallen sogar ganz aus: Der Fahrgastverband Pro Bahn hat angesichts der „unzumutbaren“ Lage erneut ein hartes Vorgehen gegen die Bahn-Tochter Start Niedersachsen-Mitte bis hin zur Kündigung gefordert. Obwohl die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen im vergangenen Sommer eine Abmahnung ausgesprochen habe, sei die Lage auf den von Start Niedersachsen-Mitte bedienten Strecken nicht wesentlich besser, kritisierte Pro Bahn. Im Fall einer Kündigung müssten Strecken neu ausgeschrieben werden.

Besonders im Heidekreuz sei es schwierig - der Ersatzfahrplan auf der Amerikalinie Bremen-Soltau-Uelzen, der etwa ein Drittel des Zweistundentakts durch Busse ersetze, habe bis Ostern 2024 verlängert werden müssen. Pro Bahn fehle das Verständnis dafür, dass Start auch zwei Jahre nach der Übernahme des Bahnverkehrs auf den Strecken um Soltau sowie in Weser- und Lammetal nicht in der Lage sei, die Wartung seiner Fahrzeuge reibungslos zu organisieren. Dies sei noch vor dem Personalmangel der Hauptgrund für Zugausfälle. Auch die Kommunikation gegenüber Fahrgästen sei in den vergangenen Monaten ein „Desaster“ gewesen.

Um Weihnachten sei die Lage so „desaströs“ gewesen, dass häufig über die Hälfte der Züge auf der Amerikalinie ausgefallen sei - bei gleichzeitig regelmäßigen Zugausfällen auf der Heidebahn und völlig überfüllten Schülerzügen auf der Lammetalbahn, teilte Pro Bahn mit. Einzelne Züge, etwa der Frühzug von Munster nach Bremen, existierten „nur auf dem Papier“.

Start Niedersachsen-Mitte sei mit einer überdurchschnittlich großen Fahrzeug-Reserve gestartet und habe als 100-prozentige Tochter von DB Regio den DB-Konzern „mit all seiner Erfahrung und Infrastruktur im Rücken“, sagte der Pro-Bahn-Landesvorsitzende Malte Diehl. „Trotzdem scheint Kooperation hier ein Fremdwort zu sein.“ Trotz des reduzierten Fahrplans fielen Fahrten wegen Personalmangels aus - „dafür fehlt uns bei bereits verringertem Angebot jedes Verständnis.“ Pro Bahn forderte eine bessere Ausstattung mit Fahrzeugen.

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