Bremerhaven

Minimaler Lichtbedarf: Wie Algen selbst im Dunkel der Arktis gedeihen

Photosynthese kann in der Natur auch bei extrem niedrigem Lichteinfall stattfinden - das ist das Ergebnis einer internationalen Studie, die die Entwicklung von arktischen Mikroalgen zum Ende der Polarnacht untersucht hat.

Schiff Eis Zelt

Für die aktuelle Studie nutzte das Forschungsteam Daten der „MOSAiC“-Expedition: Die Forscherinnen und Forscher des Alfred-Wegener-Instituts (AW) verbrachten vor fünf Jahren mit dem Eisbrecher „Polarstern“ ein Jahr in der zentralen Arktis, um das arktische Ökosystem zu untersuchen. Foto: AWI/Svavarsdottir

Die Photosynthese wandelt Sonnenlicht in nutzbare Energie um und ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Bislang galten die dafür benötigten Lichtmengen als weit über dem theoretischen Minimum liegend. Eine neue Studie in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ zeigt jedoch, dass Biomasseaufbau auch bei Lichtmengen nahe diesem Minimum möglich ist.

Phytoplankton und Eisalgen leisten Großteil der Photosynthese in der zentralen Arktis

Das Forschungsteam nutzte Daten des „MOSAiC“-Projekts, das 2019 mit dem Eisbrecher „Polarstern“ ein Jahr in der zentralen Arktis verbrachte, um das arktische Ökosystem zu untersuchen. Im Fokus der Forscher um Dr. Clara Hoppe vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) standen Phytoplankton und Eisalgen, die den Großteil der Photosynthese in dieser Region leisten. Überraschend zeigte sich, dass schon kurz nach der Polarnacht der Biomasseaufbau begann, obwohl nur wenige Photonen die Eisschicht durchdrangen. „Es ist beeindruckend, wie effizient Algen geringe Lichtmengen nutzen können“, sagt Dr. Hoppe.

Die Studie hat globale Relevanz: Sie zeigt, dass Photosynthese auch unter extremen Bedingungen möglich ist, was auf größere nutzbare Tiefen in den Meeren schließen lässt. Dies könnte das Verständnis mariner Ökosysteme erheblich verändern. (pm/axt)

Redaktion

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