Bremerhaven

Mähroboter als tödliche Gefahr für die Igel: Senat ist für Beschränkungen

Mähroboter erleichtern die Arbeit im Garten. Aber für Igel sind sie eine Katastrophe. Sie flüchten nicht, rollen sich zusammen und werden verstümmelt. Für die Hälfte der Tiere bedeutet das den sicheren Tod. Der Senat prüft, wie er eingreifen kann.

Igel auf einer Wiese.

Mähroboter sind eine große Gefahr für die Igel. Soll ihr Einsatz beschränkt werden? Auch im Senat wird diese Frage erörtert. Foto: Armin Weigel

Weil sie sehr leise sind, sind Mähroboter auch noch abends im Einsatz, wenn normale Rasenmäher längst abgeschaltet sind. Aber vor allem in der Dämmerung werden diese Geräte gefährlich. Ihr Einsatz bedroht Igel, Kröten, Amphibien und Bodeninsekten mit Verletzung und Tod. Reptilien, Heuschrecken und Spinnen werden auch tagsüber geschädigt, heißt es in einer Stellungnahme des Senats. Kommende Woche wird darüber in der Bürgerschaft gesprochen.

Die Verletzungen führen zu einem qualvollen Tod. In etwa 50 Prozent der Fälle, in denen die Begegnung mit dem Mähroboter für den Igel blutig endete, stirbt das Tier. Und: „Die Zahl getöteter Igel steigt stetig an, was für die rückläufigen Igelpopulationen dramatisch ist.“ Da Igel keine Fluchttiere sind und sich bei Gefahr zusammenrollen, sind sie besonders gefährdet.

Nach Ansicht des Senats ist es sinnvoll, den Einsatz von Mährobotern auf Tageszeiten zu begrenzen. Der Igel sei eine besonders geschützte Art. Alle Amphibien und Reptilien seien ebenfalls besonders oder streng geschützte Arten. Das Artenschutzrecht im Bundesnaturschutzgesetz verbiete das Töten und Verletzen dieser Arten. Einige Kommunen haben bereits den abendlichen Einsatz von Mährobotern untersagt. Das Umweltressort soll nun prüfen, ob eine gesetzliche Klarstellung möglich ist.

Klaus Mündelein

Reporter

Klaus Mündelein kümmert sich im Bremer Büro um die Landespolitik. Er hat in Münster studiert und volontiert und kam vor fast 30 Jahren zur Nordsee-Zeitung.

nach Oben