Am 6. Mai 1848, also vor nunmehr genau 176 Jahren, wurde die körperliche Züchtigung in Preußen als mögliche Strafe bei Gerichtsprozessen abgeschafft. Seitdem durfte kein preußisches Zivil- oder Militärgericht mehr Prügel anordnen, nur noch den Kerker. Das geschieht allerdings auf öffentlichen Druck: Im März 1848 gehen die Bürger in Preußen auf die Barrikaden, fordern Pressefreiheit und die Wahl einer Nationalversammlung. König Friedrich Wilhelm IV. lässt auf seine Untertanen schießen - und macht Zugeständnisse. Im Mai verkündet er, „dass fortan von zivilen und Militärgerichten die Strafe der körperlichen Züchtigung nicht mehr verhängt, sondern statt derselben auf verhältnismäßige Freiheitsstrafe erkannt werden soll“.