Zeven

Kindheit und Kuchenduft - regnerische Tage ziehen mich in die Küche

Wenn die Tage kühler werden und der Regen mich wenig dazu einlädt, die Freizeit draußen zu verbringen, meldet sich meine häusliche Seite. Oft erinnere ich mich dann an viele vergnügliche Stunden in der rein privaten Backstube bei meiner Oma. In meiner Kindheit gab es nahezu immer einen frischen Rührkuchen vorrätig im Schrank, stets versorgte sie mich Frühstücksmuffel mit Leckereien wie Marmor-, Nuss- oder Gewürzkuchen. Gelegentlich waren auch Aufwändigere dabei, wie der Rehrücken. Vielleicht kennen einige von Ihnen, liebe Leser, diesen mächtigen, sehr schokoladigen und mit Mandelsplittern handgespickten Kuchen in seiner speziellen Form. Zum Frühstücker machte mich das allerdings auch nicht. Aber ich erinnere mich gerne an das Faszinosum zurück, wie meine Großmutter die Zutaten in die Schüssel gab und die Kontrollwaage stets auf Anhieb genau das richtige Maß anzeigte. Ihr Gefühl und ihre Erfahrung sagten meiner Großmutter, wie viel 200 Gramm Zucker sind.

Neulich zog es mich auch mal wieder in die Küche. Und zudem saß mir der Auftrag, dieses „Moin“ zu verfassen wie ein nerviger Zwerg im Nacken, so ohne Themenidee. Also suchte ich passend zum Oktober nach einem Backrezept und stieß auf der offiziellen Homepage des Münchner Oktoberfestes auf ein Rezept für Lebkuchenherzen. Sehr viel Aufwand für eine Kolumne. Aber ich habe nun gelernt, dass der Zuckerguss bestehend aus Eiweiß und Puderzucker nicht so leicht aufzutragen ist, wie gedacht, auch nicht mit Spritzbeutel. Allerdings wird er hinterher wirklich gut, fest und trocken. Das Ergebnis habe ich natürlich mit einem Foto für Sie festgehalten, für alle, die unsere Zeitung online lesen … vielleicht berichte ich ein anderes Mal, ob das Gebäck so lecker geschmeckt hat, wie es aussieht.

Ein Lebkuchenherz liegt auf einem Holzbrett.

Ein selbst gebackenes Lebkuchenherz ziert den Terrassentisch der Autorin. Foto: Hahn

Monika Hahn

Monika Hahn ist im hessischen Hochtaunuskreis aufgewachsen und lebt heute in Bremervörde. Sie hat Medienwissenschaften studiert. Nach mehreren Jahren freiberuflicher Tätigkeit ist sie seit 2024 als Reporterin an Bord bei der Zevener Zeitung.

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