Zeven

In Dänemark dealt der Bauer mit der Regierung

Ursula von der Leyen, die Chefin der EU in Brüssel, hatte vor fünf Jahren einen Green Deal für Europa vor Augen. Geworden ist daraus augenscheinlich nicht viel. Doch die Dänen haben offenbar zugehört und sich an die Arbeit gemacht. Dort dealt die Regierung mit den Bauern.

Was der Handel beinhaltet, das beschreibt der Publizist Wolfgang Kessler in der Frankfurter Rundschau: Vereinbart ist, dass die dänischen Bauern ab 2030 eine Klimaabgabe von knapp 16 Euro pro Tonne Kohlendioxid zahlen und Land für den Naturschutz abtreten. Zugleich legt der Staat einen fünf Milliarden Euro schweren Fond auf. Mit dem Geld werden 250.000 Hektar intensiv bewirtschaftetes Land aufgekauft, um die Flächen aufzuforsten und in Naturlandschaft zu verwandeln. Übernehmen Bauern die Pflege, so wird ihnen das entgolten. Zudem werden der Landwirtschaft 140.000 Hektar kohlenstoffreiche Niedermoorflächen entzogen. Insgesamt büßt die dänische Landwirtschaft etwa 15 Prozent der Nutzfläche ein.

Für den Umbau ihrer Betriebe auf naturschonende Bewirtschaftung und klimaverträgliche Tierhaltung erhalten Landwirte finanzielle Unterstützung.

Und das alles ohne revolutionäre Umtriebe...

Thorsten Kratzmann

Reporter

Thorsten Kratzmann stammt aus Zeven, hat in Göttingen und Hamburg Geschichte, Ethnologie und Politik studiert und ist seit 1994 bei der Zevener Zeitung beschäftigt.

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