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Heeslinger SC II: Trotz schwankender Leistungen ist Coach Robin Cordes zufrieden

Mit Rang neun belegt der Heeslinger SC II zur Winterpause einen Platz in der unteren Tabellenhälfte der Bezirksliga. Trainer Robin Cordes ist dennoch zufrieden mit seinem Team. „Die Mannschaft ist im Schnitt noch jünger als in der vorherigen Saison.“

Robin Cordes

Trainer Robin Cordes (Mitte) ist insgesamt mit den Leistungen seiner Mannschaft in der Hinrunde der Bezirksliga zufrieden - trotz schwankender Leistungen des jungen Teams. Foto: Siegbert Demmer

Ganze vier Siege stehen nach 15 Spielen in der Bilanz, dafür sechs Niederlagen und fünf Unentschieden. „Wir sind jetzt auf Platz neun, stehen tabellarisch da, wo wir vor einem Jahr auch standen. So ungefähr haben wir das im Trainerteam auch erwartet. Es hat sich ja nichts geändert, wir sind nach wie vor eine Ausbildungsmannschaft. Entsprechend waren auch die gezeigten Leistungen des Teams“, sagt Trainer Robin Cordes im Gespräch mit der ZEVENER ZEITUNG.

Das Durchschnittsalter des Heeslinger SC II ist noch weiter runtergegangen

Allerdings sei die Leistung in dieser Saison besonders schwankend gewesen, weil die Mannschaft im Durchschnitt nochmals jünger sei als in der Vorsaison. „Im Sommer haben wir ein paar ganz junge Spieler dazu bekommen. Letztes Jahr hatten wir schon sechs 18-Jährige im Team, jetzt sind es zehn Spieler unter 20. Man sieht es am Beispiel Daniel Holsten, der selbst noch ein junger Spieler ist, aber schon zu den Erfahrenen im Team gehört“, berichtet Cordes.

Seine Mannschaft sei gut in die Saison gekommen, habe allerdings auch Spiele gegen vermeintlich leichte Gegner gehabt. „Die Punkte aus dem 6:0-Sieg in Hambergen sind uns wieder abgezogen worden, aber das ist anderen Teams ja genauso gegangen. Wir hatten dann eine kleine Schwächephase, haben zuletzt aber mit dem Sieg in Bremervörde wichtige Punkte geholt. Dieses 5:2 in Bremervörde war wichtig, denn wir hätten richtig abrutschen können.“

Mit Hotsch und Blicharski fehlen dem Team zwei erfahrene Spieler

Bei der Aufstellung versuche er immer, genug Erfahrung auf den Platz zu bringen, was aber nicht möglich sei. „Oft steht da eine ganz junge Truppe auf dem Feld, und dann gibt es eben Höhen und Tiefen. Calvin Blicharski hat sich nach wenigen Spielen das Kreuzband gerissen und wird diese Saison ausfallen. Er fehlt uns im defensiven Mittelfeld, aber auch als Kapitän und generell mit seiner Spielweise. Er ist der wichtigste Spieler im Team, und im defensiven Mittelfeld sind wir nicht so breit aufgestellt. Es kostet uns viele Punkte, aber die jungen Spieler müssen auf dem Platz auch Führungsaufgaben übernehmen.“

Daniel Holsten

Daniel Holsten (rechts) - hier im Spiel gegen Oyten - ist noch ein junger Spieler, gehört aber schon zu den erfahrenen Akteuren des Heeslinger SC II. Foto: Siegbert Demmer

Neben Blicharski fehle mit Jonas Hotsch ein weiterer erfahrener Spieler. „Da hoffe ich jetzt auf die Rückrunde, denn beide sind für die Stabilität des Teams enorm wichtig. Positiv ist daran, dass junge Spieler wie Lukas Meyer und Jona Hartmann deutlich mehr Einsatzzeit bekommen.“

Beim Blick auf die Lage in der Bezirksliga ist die Entwicklung an der Spitze für Robin Cordes klar vorgezeichnet: „Der VSK Osterholz-Scharmbeck ist sehr stabil, hat vor allem eine überragende Defensive. Nur elf Gegentore sprechen da für sich, die nächstbeste Abwehr der SG Unterstedt hat 15 Tore kassiert, und dann gehen die Zahlen deutlich nach oben. Auf der anderen Seite hat der VSK auch die meisten Tore geschossen, ich bin mir also sehr sicher, dass sich die Mannschaft den Titel holen und in die Landesliga aufsteigen wird.“

Um den Klassenerhalt wird noch intensiv gekämpft

Am Tabellenende hat sich der FC Hambergen bereits aus der Bezirksliga verabschiedet. „Das hat uns drei Punkte gekostet, aber davon waren auch andere Teams betroffen. Für den SV Pennigbüttel wird der Klassenerhalt ziemlich schwierig, da ist offenbar doch nicht die Substanz vorhanden. Der TSV Bassen hat durchaus noch Chancen, da unten rauszukommen, das Torverhältnis ist ein ganz anderes als bei Pennigbüttel. Im Spiel gegen uns war Bassen auf Augenhöhe, in der Mannschaft steckt mehr drin, als es der Tabellenplatz derzeit zeigt.“ Kreisrivale Bremervörder SC habe es als Aufsteiger schwer, das sei immer so, meint Cordes. Der BSC habe aber viel Qualität in der Offensive, die müsse auf den Platz gebracht werden, dann sei noch alles drin, die Abstiegsfrage sei auf jeden Fall spannend.

Beim Heeslinger SC II stehen im Winter personelle Veränderungen auf dem Plan. Enes Kucevic wird den Verein verlassen und zum Lokalrivalen SV Anderlingen wechseln. Dafür wird sich Thore Littwitz der Mannschaft anschließen, er kommt vom Kreisligisten FSV Hesedorf/Nartum an die Oste. Und mit Jens Blicharski wird ein neuer Co-Trainer zum Stab dazustoßen, worüber sich Robin Cordes besonders freut.

Calvin Blicharski

Calvin Blicharski (rechts) wird dem Heeslinger SC II nach seinem Kreuzbandriss im Herbst in dieser Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. Laut Trainer Robin Cordes ein besonders schwerer Verlust für das defensive Mittelfeld. Foto: Siegbert Demmer

In den ersten vier Rückrundenspielen können Weichen gestellt werden

Zur angestrebten Platzierung am Ende der Saison möchte sich der Heeslinger Trainer nicht konkret äußern. „Wir möchten erst einmal gut in die Rückrunde hereinkommen. In den ersten vier Spielen geht es auch gegen Ritterhude, Bassen und Pennigbüttel. Das ist eine große Chance für uns, sich von unten abzusetzen und die Saison dann ohne Ergebnisdruck zu Ende zu spielen. Diese Konstellation im Terminplan sehe ich positiv“, so Cordes.

Deshalb sei die Wintervorbereitung besonders wichtig. Seine Mannschaft werde zwei Hallenturniere spielen, in Selsingen und in Osterholz. Und am 27. Januar startet die Vorbereitung, die fünfeinhalb Wochen dauern wird. „Wir fahren mit insgesamt 28 Spielern in das Trainingslager. Es geht wieder nach Westerstede, da haben wir eine tolle Unterkunft, einen Kunstrasenplatz zum Trainieren, also insgesamt ideale Bedingungen. Und dann geht es am 6. März mit dem Spiel in Ritterhude wieder los“, blickt Robin Cordes voraus.

Andreas Kurth

Reporter

Andreas Kurth ist gebürtiger Rotenburger, hat dort das journalistische Handwerk gelernt. Er hat Politik und VWL in Hamburg studiert, mit dem Diplom abgeschlossen. Seit April 1993 ist er Redakteur bei der Zevener Zeitung.

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