„Merlin Polzin, quasi als Nobody, als Trainer finde ich eigentlich ziemlich gut. Der kann etwas bewegen“, so Norbert Hadeler, der Präsident des Vereins „Hermanns Treue Riege“, kurz HTR. „Polzin war ja der Co-Trainer - und das nicht erst unter Steffen Baumgart. Er kennt die Mannschaft, und nun werden wir sehen, ob er die Mannschaft nach vorn bringt“, meint der 60-Jährige.
Eigentlich hätte beim Spiel gegen den Aufsteiger SSV Ulm klargemacht werden sollen, dass Merlin Polzin den Cheftrainerposten bekommt. Doch daraus wurde nichts. „Wir haben es in der ersten Halbzeit tatsächlich fertiggebracht, nicht einen einzigen Torschuss zu haben - das gab es beim HSV noch nie“, schimpft Hadeler.
Norbert Hadeler für geringeres Grundgehalt der Bundesligaspieler
„Die Mannschaft will ihn haben, schwärmt von Merlin Polzin, aber sie machen nicht das, was er ihnen vorgibt. Dabei müssten sie seine Anweisungen auch von Anfang an umsetzen und nicht erst in der zweiten Halbzeit“, wettert der Fan. „Manchmal denke ich mir, die Spieler sind alle zu satt. Vielleicht sollten sie nicht so ein hohes Grundgehalt bekommen, sondern eine Siegprämie, so wie früher“, überlegt der Vereinspräsident laut.
„Polzin ist kein schlechter Trainer und man sollte ihm auch eine Chance geben. Schließlich haben wir mit ihm in Karlsruhe gewonnen und gegen Darmstadt und Ulm jeweils einen Punkt geholt, wobei wir in Ulm allerdings kein Spielglück hatten, es gab einfach zu viele Lattentreffer. Aber das ist beim Fußball eben so“, resümiert Hadeler.
Wenn Merlin Polzin es nicht wird, ist der Fanclub-Präsident ratlos
„Wenn Merlin Polzin von Stefan Kuntz doch nicht das Vertrauen bekommen sollte, dann weiß ich auch nicht weiter. Hendrik Rydström soll abgesagt haben, Bruno Labbadia macht es auch nicht und Horst Hrubesch als Notanker – da bin ich mir unsicher. Und wer sonst noch bleibt, weiß ich nicht, aber ich kenne mich in der Trainerszene ja auch nicht so aus“, meint der HTR-Präsident und klingt etwas verzweifelt.
„Meiner Meinung nach sollte der HSV mit Merlin Polzin weitermachen. Ich will ihn noch nicht abschreiben. Zumal ich auch nicht einschätzen kann, ob es so kurz vor der Winterpause richtig wäre, Hals über Kopf eine personelle Alternative zu suchen. Warten wir doch ab, wie es am Samstag gegen Greuther Fürth läuft“, meint der Präsident. Nur eines ist ihm klar: Egal, wie der nächste Trainer beim HSV auch heißen wird, der Fanclub „Hermanns Treue Riege“ wird samt Präsident natürlich wieder im Stadion dabei sein und seinen HSV feiern - ob nun zu Hause oder auswärts.