Nur eines von 26 Spielen oder doch ein besonderes? Aus Sicht von Bremervördes Trainer Adnan Salkic hat die Partie schon einen gewissen Stellenwert, denn für das Derby hat der Verein ein besonderes Event auf die Beine gestellt. Spieler und rund 140 Fans der Grün-Roten reisen am Freitag gemeinsam in die Kreisstadt. Mit dem EVB-Sonderzug geht’s in gemütlichem Tempo rund eine Stunde auf der stillgelegten Bahnstrecke durch den Landkreis nach Rotenburg.
Abfahrt am Bahnhof in Bremervörde ist um 17 Uhr, Treffpunkt bereits um 16.30 Uhr. Und wie Raphael Zander gegenüber der BZ betont, wünschen sich die Organisatoren, „dass wir als Fans möglichst alle in grün-rot erscheinen, damit wir in den Vereinsfarben auch erkennbar sind“. Zumal Zuschauer und Spieler gemeinsam die 1,5 Kilometer vom Rotenburger Bahnhof zur Halle in der Gerberstraße marschieren. „Allein der Fanmarsch ist für alle etwas besonders und das Spiel ein außergewöhnliches Highlight“, sagt Coach Adnan Salkic.
Alles andere als bummelig dürfte es dann in der wahrscheinlich ausverkauften Sporthalle Pestalozzi-Schule zugehen. Beide Teams stehen für Tempohandball und für beide geht es nicht nur um Punkte, sondern auch ums Prestige. Denn: Wer will so ein Derby schon gerne verlieren? Favorit ist aus Sicht der Bremervörder ganz klar der TuS Rotenburg. Die Mannschaft von Trainer Daniel von Frayenhofe wäre nach der Spielklassenreform eigentlich in die Regionalliga aufgestiegen, verzichtete darauf jedoch auf Wunsch der Spieler.
In der neuen Oberliga zählt das Team zu den Titelanwärtern und liegt mit 15:5 Punkten aktuell auf Rang vier; mit sechs Punkten mehr als der Rivale aus dem Nordkreis. In eigener Halle gab es für den TuS allerdings in dieser Spielzeit bisher erst einen Sieg. Die Bilanz zu verbessern, dürfte allein schon für ausreichend Motivation beim Team der Goalgetter Tim Kesselring (67 Tore) und Lukas Misere (56) sorgen. „Nüchtern betrachtet sind wir der Underdog. Wir werden aber alles in die Waagschale werfen, alles auf die Platte bringen, was in unseren Körpern steckt und hoffen natürlich auf große Unterstützung durch unsere Fans“, so der TSV-Trainer.
Bremervördes Handballer konnten auswärts nur einen ihrer bisher neun Zähler holen und sie müssen in Rotenburg mit der für sie ungewohnten „Backe“ spielen. Der Gegner hatte sich vor der Saison für den Einsatz des reinigungsintensiven Haftmittels entschieden. Die Grün-Roten verzichten aus Kostengründen darauf und haben dafür vom Verband eine Sondergenehmigung erhalten. Eigentlich ist vom HVNB vorgeschrieben, dass „Backe“ erlaubt sein muss. „Natürlich ist Backe für uns immer wieder gewöhnungsbedürftig, weil wir uns nicht darauf vorbereiten können. Aber das darf kein Hindernis sein. Dieses Spiel kann nur Spaß machen. Ich hoffe auf ein Handballfest, ein positives Erlebnis und Ergebnis“, so TSV-Coach Salkic zur BZ. „In so einem Derby kann alles passieren. Von einer Klatsche bis zu einer Überraschung“, sagt Bremervördes Linksaußen Lars von Kamp, der die Rückfahrt von der Wümme an die Oste natürlich am liebsten als Gewinner antreten möchte. Ob das geklappt hat, berichtet die BZ ausführlich im Laufe des Sonnabends online auf der Homepage: www.brv-zeitung.de (mib)