Seit gut einem Jahr suchen wir ein Auto. Die Preisvorstellungen haben wir schon zähneknirschend nach oben korrigiert.
Doch mit ein paar Wünschen wie Wagengröße, Anhängerkupplung und Automatikgetriebe wird die Gebrauchtwagensuche fast zum Lottospiel.
Doch dann sehen wir ihn an einem Sonntag im Netz: Ein Kombi, wie wir ihn uns erträumt haben. Nur ein Vorbesitzer, der nicht geraucht, und keinen Unfall gebaut hat. Der Wagen hat das richtige Alter und einen annehmbaren Kilometerstand. Die Ausstattung übertrifft unsere Vorstellung um Längen, der Preis klingt fair – taumelnd vor Glück greifen wir zum Hörer, um einen Besichtigungstermin zu vereinbaren.
Dafür würden wir sogar eine längere Fahrtstrecke zu dem alteingesessenen Autohaus in Kauf nehmen.
Doch das müssen wir nicht. Doch, der Wagen ist noch da, er steht auch zum Verkauf, hören wir. Doch wir bekommen ihn nicht.
Weil Händler ein Jahr Garantie auf Gebrauchte geben müssen, lohnt sich der Verkauf an Privatkunden nicht mehr, klagt der Verkäufer. Seine Autos stellt er zwar in bekannten Portalen für jedermann sicht- und suchbar ins Netz, doch er verkaufe nur gewerblich und in erster Linie für den Export.
Ich habe das Gefühl, wie ein Oasen-Sucher in der Wüste vor einer Fata Morgana zu stehen. Das ersehnte Auto, zum Greifen nah, löst sich in Lauf auf.
Doch der Vergleich hinkt. Würde ich weit entfernt in der Wüste leben, könnte ich den deutschen Kombi ja offenbar kaufen …