Erleuchtung im Wartezimmer: Nur so kommen wir gut durch die Misere

Ärzte sind Mangelware, Hautärzte erst recht. Und Fachkräfte, also Praxismanagerinnen, auch. Eine Schlange von Menschen steht an, das Wartezimmer voll, das Telefon klingelt und die Kollegin hat auch ein Anliegen. Doch die Mitarbeiterinnen in dieser Praxis bleiben immer cool und freundlich. Nie habe ich es anders erlebt.

Angesichts des zunehmend turbulenten Alltags überrascht mich das. Doch während ich warte und das Treiben beobachte, erkenne ich es: Der einzig richtige Weg ist Gleichmut und gute Laune.

Natürlich muss sich die Politik reinhängen, mehr Ärzte ausbilden, aus dem Ausland holen oder Anreize schaffen, nach Bremerhaven zu ziehen. Doch da bin ich Realist. Für meine nächsten fünf jährlichen Vorsorgeuntersuchungen wird das keine Rolle spielen. Und für das Praxisteam auch nicht.

Also tun wir alle gut daran, uns in Gelassenheit zu üben und dem, was wir nicht ändern können, auch mit Gleichmut zu begegnen.

Diese Fähigkeit scheinen wir spätestens irgendwann in der Corona-Pandemie verlernt zu haben. Das zeigt auch ein Hinweis des Arztes.

Der motiviert die Patienten auf seine ganz eigene Weise. Am Eingang hängt ein Schild: „Seien Sie bitte freundlich zu meinen Mitarbeiterinnen. Sie sind schwieriger zu finden als Patienten!“