Bremerhaven

Ein echter Hingucker: Der Bremerhavener Weihnachtsbaum steht

Der Weihnachtsbaum steht. Am Freitag wurde die Nordmanntanne aus dem Vorgarten einer Bremerhavener Familie zum Theodor-Heuss-Platz gebracht und dort aufgestellt. Sie soll den Weihnachtsmarkt schmücken, der am 25. November beginnt.

Die Tanne für den Weihnachtsmarkt wird am Freitag auf dem Theodor-Heuss-Platz aufgestellt.

Die Tanne für den Weihnachtsmarkt wird am Freitag auf dem Theodor-Heuss-Platz aufgestellt. Foto: Scheschonka

Knapp 15 Meter ist die Nordmanntanne hoch, rund zwei Tonnen schwer - und nach Meinung der Beobachter besonders schön gewachsen. Am Freitag wurde der Baum, der den Bremerhavener Weihnachtsmarkt schmücken soll, auf dem Theodor-Heuss-Platz in der Innenstadt aufgestellt. Der Weihnachtsmarkt startet am 25. November.

„Die Freude, den Baum für den Weihnachtsmarkt spenden zu dürfen, überwiegt“

Der Baum stand 25 Jahre lang bei Linda von Oesen in der Dudweiler-Straße im Vorgarten.

Linda von Oesen und Dieter Güll mit Enkelin Marie haben den Weihnachtsbaum gespendet.

Linda von Oesen und Dieter Güll mit Enkelin Marie haben den Weihnachtsbaum gespendet. Foto: Scheschonka

Linda von Oesen und Dieter Güll begleiteten daher am Freitag den gesamten „Umzug“ ihres Baums. In den Morgenstunden waren die Unternehmen Beckmann und Lenz-Kran vor ihrem Haus im Schierholz-Gebiet angerückt. „Ein bisschen Wehmut ist dabei, aber die Freude, die Tanne spenden zu dürfen, überwiegt“, sagte Linda von Oesen. Ihr Partner Dieter Güll ergänzte. „Wir freuen uns, dass der Baum auf dem Weihnachtsmarkt die Besucher erfreuen wird.“ Zu dem Zeitpunkt stand die Tanne noch in ihrem Vorgarten. „Wir haben sie 1999 zum Einzug erhalten“, erinnerte sich von Oesen. Enkeltocher Marie ist ebenfalls dabei. Sie hält ein Bild in der Hand, auf dem der Baum, die Großeltern und sie selbst zu sehen sind.

Nach einer halbstündigen Reise durch die Stadt erreicht der Baum die Innenstadt

Peter Busch von der Firma Beckmann bereitet den Baum so vor, dass der Kran ihn anheben kann.

Peter Busch von der Firma Beckmann bereitet den Baum so vor, dass der Kran ihn anheben kann. Foto: Scheschonka

Am Freitagmorgen lief alles wie am Schnürchen. Die Dudweiler-Straße wurde gesperrt und der Lenz-Autokran mit seinem imposanten Ausleger positioniert. Ein Mitarbeiter der Firma Beckmann ließ sich am Seil in die Baumspitze hieven, um in luftiger Höhe die Befestigung für den Kran anzubringen. Kurz surrte danach die Elektro-Säge auf, um den Stamm durchzusägen. Der Kran hob die Nordmanntanne auf einen Tieflader. Nach einer rund halbstündigen Reise durch die Stadt erreichte der Konvoi den Theodor-Heuss-Platz.

Auf dem Tieflader durch die Stadt. Die Tanne für den Weihnachtsmarkt auf dem Weg zum Theodor-Heuss-Platz.

Auf dem Tieflader durch die Stadt. Die Tanne für den Weihnachtsmarkt auf dem Weg zum Theodor-Heuss-Platz. Foto: Scheschonka

Baum kommt aus der Region - das ist auch aus Nachhaltigkeitsgründen sinnvoll

Linda von Oesen und Dieter Güll waren schon dort, als der Tieflader mit dem Baum eintraf. Unter den Augen von Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) und Tourismus-Chef Michael Gerber wurde der 15-Meter-Weihnachtsbaum aufgerichtet. Bis zum Start des Weihnachtsmarktes, den die städtische Tochter „Erlebnis Bremerhaven“ gestaltet, soll die Nordmanntanne noch festlich geschmückt werden. Bei allen Gästen, die beim Aufstellen dabei waren, herrschte Einigkeit: Bremerhaven macht es richtig, jedes Jahr einen Baum direkt aus der Region, im besten Fall sogar aus Bremerhaven, auszuwählen. Eine Tanne aus dem Harz oder gar aus Bayern ankarren zu lassen, wäre nicht nur aus ökologischen Gesichtspunkten falsch.

Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD, ganz links) bedankt sich für die Spende bei Linda von Oesen, Dieter Güll und deren Enkelin Marie. Erlebnis-Chef Michael Gerber (rechts) lobt den diesjährigen Weihnachtsbaum.

Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD, ganz links) bedankt sich für die Spende bei Linda von Oesen, Dieter Güll und deren Enkelin Marie. Erlebnis-Chef Michael Gerber (rechts) lobt den diesjährigen Weihnachtsbaum. Foto: Scheschonka

„Hier kommt sie so richtig zur Geltung“, freut sich auch Dieter Güll über den neuen Standort. Während die Weihnachtsmarkt-Besucher sich schon auf das stattliche Grün freuen dürfen, klafft nun im Vorgarten der Familie eine Lücke rund um den Baumstumpf, die aber bald wieder neu gestaltet werden soll: Entweder durch neue Pflanzungen im Frühjahr oder durch den Bau eines Carports. Linda von Oesen und Dieter Güll hatten der Stadt ihren Baum schon im vergangenen Jahr angeboten, doch eine Baustelle machte den Transport nicht möglich.

Polizei kontrolliert: Messer und waffenähnliche Gegenstände werden auf dem Weihnachtsmarkt nicht erlaubt sein

Oberbürgermeister Melf Grantz und Tourismus-Chef Gerber war die Vorfreude auf den Weihnachtsmarkt, der am 25. November öffnet, deutlich anzumerken. 200.000 LEDs sollen die Innenstadt dann wieder in festlichem Glanz erstrahlen lassen. Höhepunkte werden der Nikolausumzug am 6. Dezember oder die spektakuläre Feuer- und Lasershow am 23. Dezember sein. Jeden Freitag sollen erstmals Genussführungen stattfinden, das Kulturamt lädt zu spannenden Programmpunkten im „Grog-Dorf“ ein: Lesungen, Flashmob, Waffelverkauf gegen Spende für den guten Zweck und Acrylmalerei.

So kommt der Baum aus Lehe auf den Weihnachtmarkt

In diesem Jahr kommt die Tanne auf dem Seestadt-Weihnachtsmarkt auf dem Theodor-Heuss-Platz aus Bremerhaven-Lehe. Wir haben ihren Weg aus bis auf den Platz vor dem Stadttheater begleitet.

Das Thema Sicherheit haben die Veranstalter dieses Jahr auch besonders im Blick. Zwar soll es keine großflächige Videoüberwachung wie auf dem Bremer Weihnachtsmarkt geben. Das neue Messer- und Waffenverbot für öffentliche Veranstaltungen soll aber, so Oberbürgermeister Grantz, durch die Polizei per Kontrollen überprüft werden. Das Sicherheitskonzept steht wurde angesichts der derzeit bundesweit vorhandenen Bedrohungslage noch einmal nachgeschärft.

Der Bremerhavener Weihnachtsmarkt gilt inzwischen als einer der beliebtesten in Nordwestdeutschland - trotz fehlender historischer Altstadt. Das liegt auch an der hohen finanziellen Unterstützung, die Politik und Stadt seit 2018 noch verstärkt haben.

Jens Gehrke

Reporter

Jens Gehrke wurde in Bremerhaven geboren und ist seit 2011 im Verlag. Der Reporter, Jahrgang 1984,  fühlt sich im Cuxland genauso zu Hause wie in der Seestadt. Der Schwerpunkt liegt auf der Politik-Berichterstattung. Privat interessiert ihn vor allem der Sport.

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