Bremerhaven

Drogenschmuggel im Hafen: Gericht verkündet heute das Urteil

Ein spektakulärer Prozess wegen Kokainschmuggels endet am heutigen Mittwoch mit der Urteilsverkündung. Die Anklage fußte auf den Aussagen eines Kronzeugen, der mehrfach unter Polizeischutz im Landgerichts Bremen ausgesagt hat.

Angeklagter verdeckt sein Gesicht mit einem Blatt Papier.

Am Mittwoch werden die Urteile im Kokainschmuggel-Prozess gegen fünf Angeklagte am Landgericht Bremen verkündet. Foto: Mündelein

Fünf Hafenarbeiter mussten sich in den vergangenen Monaten vor dem Landgericht Bremen verantworten. Die Taten lagen schon lange Zeit zurück. Es ging um einen Tatvorwurf aus dem Jahr 2018 und zwei weitere Tatvorwürfe aus dem Jahr 2019. Wegen der Überlastung des Gerichts durch die vielen Encrochat-Prozesse, dauerte es, bis das Verfahren im Mai vergangenen Jahres eröffnet werden konnte.

Anklage schrumpfte im Prozess

Die Angeklagten sollen im großen Stil daran beteiligt gewesen sein, Kokain aus dem Hafen zu holen. Laut Anklage ging es um 147 Kilo im Wert von mehr als 13 Millionen Euro. Die Tat aus dem Jahr 2018 wurde aber erst gar nicht in der Hauptverhandlung aufgerufen. Ein weiterer Vorwurf aus dem Jahr 2019 wurde schließlich während des Prozesses eingestellt.

Das Verfahren stützte sich auf die Angaben eines ehemaligen Wachmanns, der als Kronzeuge aussagte. Aus Angst um sein Leben wurde im Zeugenschutzprogramm aufgenommen. Er bekam eine neue Identität.

Staatsanwalt fordert hohe Strafen

Die Verteidiger hatten für vier Angeklagte Freispruch gefordert. Bei einem Angeklagten sollte es wegen Beihilfe eine dreijährige Strafe geben. Der Staatsanwalt forderte durchweg Freiheitsstrafen. Sie schwankten je nach Angeklagten zwischen 7 Jahren und 3 Monaten sowie einem Jahr und 9 Monaten auf Bewährung.

Klaus Mündelein

Reporter

Klaus Mündelein kümmert sich im Bremer Büro um die Landespolitik. Er hat in Münster studiert und volontiert und kam vor fast 30 Jahren zur Nordsee-Zeitung.

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