Den Beschäftigten des Deutschen Schifffahrtsmuseum (DSM) in Bremerhaven dürfte ein Stein vom Herzen gefallen. Denn das DSM hat die Evaluierung geschafft. Es soll weiter gefördert werden, so die Empfehlung. Das teilte die Leibniz-Gemeinschaft am Dienstag, 26. November, mit. Allerdings wollen die Gutachter schon nach vier Jahren wiederkommen.
Regelturnus wäre sieben Jahre. Das trifft auch auf die vier anderen Leibniz-Einrichtungen zu, die mit dem DSM überprüft wurden: das Deutsche Museum in München, das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache in Mannheim, das für Arbeitsforschung in Dortmund und das für Medienforschung in Hamburg. Aber für alle fünf gilt die Empfehlung: „Die gemeinsame Förderung durch Bund und Länder (...) soll fortgeführt werden.“
DSM soll wieder Anziehungspunkt in Bremerhaven werden
Darüber haben sich die rund 80 Beschäftigten im DSM gefreut. „Wir danken der Evaluierungskomission für das entgegengebrachte Vertrauen“, so Museumsdirektorin Professor Dr. Ruth Schilling laut einer Pressemitteilung. Mit „vielversprechenden Plänen für die Wiedereröffnung des Scharoun-Baus“ würden sie sich darauf freuen, das Deutsche Schifffahrtsmuseum in den kommenden Jahren sowohl wieder zu einem kulturellen Anziehungspunkt in Bremerhaven zu machen als auch die Forschung von nationaler und internationaler Bedeutung weiter zu stärken“. Für eine persönliche Stellungnahme war Schilling am Abend nicht mehr zu bekommen.
Wissenschaftssenatorin sagt Unterstützung zu
Die Bremer Wissenschaftssenatorin Kathrin Moosdorf meinte, dass das DSM durch die Gutachter „wertvolle Empfehlungen“ erhalte, wie es sich noch besser für die Zukunft aufstellen könne. „Das Land Bremen wird das DSM dabei unterstützen, diese Hinweise umzusetzen“, versicherte die Senatorin.
Das Schifffahrtsmuseum ist eines von acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft. Die Gutachter hatten es im Frühjahr 2024 besucht und bewertet. Der vor zehn Jahren begonnene Prozess einer Neuausrichtung sei bei Weitem noch nicht abgeschlossen. Vor sieben Jahren habe man deutliche Fortschritte gesehen, dann sei der Prozess ins Stocken geraten. Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft, der die Förderempfehlung erteilt, verweist unter anderem auf die nicht abgeschlossene bauliche Neugestaltung und viele personelle Wechsel.
Gutachter: Zentrale strategische Fragen sind noch offen
Er weist darauf hin, dass derzeit „zentrale strategische Fragen zum Umgang mit der musealen Sammlung, zur Strukturierung der Forschungsarbeit und zur musealen Vermittlung“ noch offen seien. Das Gremium hofft, das auch im „Scharoun-Bau“ sobald wie möglich die bereits konzipierte Daueraustellung eröffnet wird.
„Die Verantwortlichen müssten nun die notwendigen Entwicklungen kraftvoll und zügig vorantreiben“, heißt es in einer Mitteilung der Leibniz-Gemeinschaft. Mit der Zugehörigkeit zur Leibniz-Gemeinschaft sind der Status als Nationalmuseum und eben Geld für die Finanzierung verbunden. Die Stellungnahme geht an die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz.
Das DSM hat noch einige Hürden zu nehmen
Das DSM muss noch einige Probleme lösen. Vor allem ist noch nicht sicher, wie die Sanierung des Scharoun-Baus gestemmt werden soll. Der Modernisierungsbedarf für das gesamte Museum – inklusive Scharoun-Bau – wird auf 110 Millionen Euro veranschlagt. Bisher hat das DSM 42 Millionen Euro bekommen, und die sind verbaut.