„Wir waren im Derby in der Favoritenrolle und sind dem gegen einen taktisch klug agierenden Gegner nicht gerecht geworden“, bilanzierte Trainer Rainer Duray, dessen Team in der ersten Hälfte mehr Ballbesitz hatte, jedoch im Aufbauspiel vieles schuldig blieb.
Die Außenbahnspieler Kassette Thompson und Yousif Ramadan schafften es nicht, über ihre Waffen Dribbling und Geschwindigkeit im Angriffsdrittel für Überraschungsmomente zu sorgen. Und die zweiten Bälle auf Kevin Knubben und Lukas Schotman zeigten keine Wirkung und wurden konsequent weg verteidigt. „Das war schon recht einfallslos, wie wir aufgetreten sind. Wir haben es nicht geschafft, zu zwingenden Abschlüssen zu kommen“, kritisierte Torjäger Knubben.
Shabani besorgt Zevener Führung
Die Gastgeber setzten auf ein gutes Umschaltspiel und verpassten zunächst das 1:0 durch Spielmacher Kjell Hinrichs, der per Volleyabnahme nur die Latte traf (10.). Der zweite Versuch saß. Nach einer Balleroberung lief der Konter schulbuchmäßig und Ben Shabani wuchtete die Kugel aus 18 Meter in den Winkel (25.).
Nach dem Seitenwechsel setzte Coach Duray auf mehr Erfahrung, brachte Hanke Wehber und Matthias Augustin. Und die Gäste forcierten die Offensivbemühungen, vergaben den Ausgleich durch Kevin Knubben, der nach einem tiefen Pass von Carsten Müller keinen Druck auf den Ball bekam (55.). „Der Gegner hat ganz klar von unseren Fehlern profitiert“, ärgerte sich Duray. Denn erneute war es ein Ballverlust im Aufbauspiel, den der Gegner zum 2:0 durch Kjell Hinrichs nutzte (63.). Der Zehner hämmerte das Leder aus der Distanz unhaltbar für Torhüter Patrik Ehlers, ins obere Eck. Und nur drei Zeigerumdrehungen später verpassten die Gastgeber eine Vorentscheidung, denn Armel Arakaza scheiterte per Kopfball am stark reagierenden Ehlers.
In der Folgezeit blieb es eher ein planloses Anrennen, dennoch lag der Anschlusstreffer durch Kassette Thompson (78./81.) in der Luft. Dann verkürzte Fabian Wodke nach schöner Einzelleistung auf 1:2 und ließ bei den Fans noch einmal Hoffnung aufkommen (84.). „Wir haben in den Schlussminuten noch einmal alles versucht, doch es war nicht wirklich durchdacht“, bemerkte Rainer Duray. Und TuS-Trainer Sören Haß meinte. „Wir wollten über eine gute Kompaktheit und Ordnung Nadelstiche setzen. Das hat meine Mannschaft mit viel Überzeugung umgesetzt und verdient gewonnen.“ (mk)