Sport

Bogenschützen treten in Tarmstedt zu den Bezirksmeisterschaften an

Mehr als 80 Bogenschützen trafen sich in der Sporthalle der KGS in Tarmstedt. Die Teilnehmer aus 13 Vereinen ermittelten ihre Bezirksmeister und wer die Fahrkarte zu den Landesmeisterschaften nach Embsen lösen konnte.

Bogenschützen

In der Sporthalle der KGS in Tarmstedt war bei den Bezirksmeisterschaften der Bogenschützen die absolute Konzentration fast schon greifbar. Foto: Ernst Matthiesen

Aus der Sporthalle der KGS in Tarmstedt dringt kaum ein Geräusch, obwohl hier gerade Bezirksmeisterschaften stattfinden. Tatsächlich geht es heute auch nicht um einen Ballsport, sondern um Bogenschießen. Nur wer direkt in der Halle ist, kann deshalb das Klappern der Bögen und das Klatschen der Pfeile hören, die auf die Zielscheiben treffen.

Auch die Zuschauer unterhalten sich eher in gedämpfter Lautstärke, obwohl das gar nicht nötig ist. „Hier kann man so laut sein, wie man möchte, solange es hinter der Schusslinie geschieht. Bei den Landesliga-Wettkämpfen hatten wir sogar schon Tröten hier“, lacht Petra Latzke vom SSV Tarmstedt, der die Bezirksmeisterschaft im Auftrag des Nordwestdeutschen Schützenbundes (NWDSB) ausrichtet.

Doch bevor die 86 Bogenschützinnen und -schützen aus 13 Vereinen ihre Bezirksmeister ausschießen können, müssen sie sich erst mal in einer Reihe aufstellen und zur Bogenkontrolle anmelden. Dort begutachten Schiedsrichter die Ausstattung der Schützen, denn die Ausrüstung muss der Sportordnung entsprechen.

Auch Ella Brandt, die erst 11-jährige Schützin vom SV Anderlingen, steht in der Schlange und wartet auf die Kontrolle. Sie ist die jüngste Teilnehmerin bei der Bezirksmeisterschaft und startet in der Schülerklasse B/weiblich. Sie kennt das ganze Prozedere schon, schließlich ist sie Kreismeisterin. Ihr Ziel ist es, sich heute für die Landesmeisterschaft zu qualifizieren. „Dafür muss ich allerdings erst mal die nötige Punktzahl schießen, das wird aber nicht leicht“, seufzt die Schülerin.

Nur ein paar Meter entfernt fachsimpeln Jan-Ole Andree vom SSV Tarmstedt und Janis Blümel vom SV Anderlingen miteinander. Beide sind in der Jugendklasse, schießen in der Landesauswahl und waren schon bei der Deutschen Meisterschaft dabei. Eigentlich sind sie Konkurrenten, aber bei den Bogenschützen geht es für die Teilnahme an der Landesmeisterschaft nicht um die Platzierung, sondern um die erreichte Punktzahl.

Und das bedeutet: Wer das Limit erreicht, darf am 25. Januar nächsten Jahres zur Landesmeisterschaft nach Embsen bei Lüneburg - unabhängig davon, welchen Platz er bei der Bezirksmeisterschaft in Tarmstedt errungen hat. Mittlerweile ist die Bogenkontrolle beendet, und es wird noch stiller in der Halle. Jetzt hat jeder Schütze Zeit, sich einzuschießen. Dann ist Hochkonzentration angesagt, denn jeder muss sich in den folgenden Minuten vollkommen fokussieren, um die Pfeile ins Ziel zu bringen - und die Zielscheibe ist immerhin 18 Meter entfernt.

Jeder Sportler hat 60 Wertungspfeile. Diese werden in 20 Runden mit jeweils drei Pfeilen abgeschossen. Jede Runde dauert zwei Minuten und nach 10 Runden gibt es eine Pause. Am Nachmittag steht fest, wer sich Hoffnungen machen darf, im kommenden Jahr zur Landesmeisterschaft zu fahren - aber tatsächlich fällt die endgültige Entscheidung dafür erst Dezember.

„Ich habe ziemlich gut geschossen und bin mir sicher, dass ich die Punktzahl habe, um dabei zu sein. Aber das werde ich leider erst in ein paar Tagen erfahren“, meint die 11-jährige Ella Brandt. Zuversichtlich sind neben der Schülerin auch Niklas von Bursy sowie Felix Kamin (TuS Zeven), Isabell Hüttmeyer, Jan-Ole Andree, Fabian Ehlers, Nils Flathmann und Joachim Warnken (SSV Tarmstedt), sowie Jannis Blümel, Mascha Heins, Elke Heins, Andreas Kretzer, Jens Niemeyer, Jake Sieg und Rainer Sommermann (SV Anderlingen).

Rena Lindermann

Rena Lindermann ist mit 73 Jahren die älteste und Ella Brandt mit elf Jahren die jüngste Teilnehmerin bei den Bezirksmeisterschaften. Beide schießen für den SV Anderlingen. Foto: Ernst Matthiesen

Die Familie von Bursy

Die Familie von Bursy schießt für den TuS Zeven: Vater Axel mit seinen beiden Söhnen Michel und Niklas (von links). Foto: Ernst Matthiesen

Ernst Matthiesen
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