Moin

Blühende Kriminalität und kriselnde Gastronomie

„Moin“ heißt die tägliche Kolumne der Nordsee-Zeitung. Heute geht es um seltsame Zusammenhänge zwischen Kriminalität und Gastronomie.

Deftige Haxen, leckere Schnitzel. Die bayrische Wirtshaus-Gastronomie ist schon etwas Besonderes. Aber sie funktioniert nicht überall. In Bremen scheiterte das Hofbräuhaus. Dabei passte das rustikale Ambiente sehr gut zu den knarrenden Holzdielen, die das alte Gebäude in der Bremer Innenstadt prägten. Das Hofbräuhaus war in einem Teil des Justizkomplexes untergebracht, in dem ansonsten Landgericht und Staatsanwaltschaft residieren. Vor einigen Jahren war dann Schluss mit der bayrischen Gastronomie. Richtig voll war es in dem urigen Lokal eher selten, und dann gab es auch noch verschärfte Brandschutzauflagen. Das Hofbräuhaus räumte das Feld, das Landgericht übernahm die frei werdenden Räume und baute sie zu Gerichtssälen aus. Angesichts steigender Kriminalität und kriselnder Gastronomie ist dieser Nutzungswechsel fast schon sinnbildlich. Und am Montag ging es in dem ehemaligen Hofbräuhaus nun ausgerechnet auch noch um den versuchten Mord in einer Leher Kneipe. Das Leben schreibt seltsame Geschichten.

Klaus Mündelein

Reporter

Klaus Mündelein kümmert sich im Bremer Büro um die Landespolitik. Er hat in Münster studiert und volontiert und kam vor fast 30 Jahren zur Nordsee-Zeitung.

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