Bremerhaven

Auch überzeugte Europäer brauchen mal den Reisepass

Unser Autor befasst sich mit der Freizügigkeit innerhalb der EU und den Problemen, wenn sie in einem Fall abhanden gekommen ist.

Die gute alte EU, was bietet sie uns nicht alles an Vorteilen ...? Frieden, Stabilität und Wohlstand sind strapazierte Schlagwörter, wir einfachen Leute halten es wohl eher mit den alltäglichen Dingen wie der Freizügigkeit: Wir können innerhalb der EU leben und arbeiten, wo wir wollen, wenn wir denn wollen. Und im Urlaub müssen wir in der Regel kein Geld tauschen. Der Euro im Portemonnaie reicht im sonnigen Süden. Und ohne große Kontrollen können wir verreisen, pack den Personalausweis ein und los geht’s! Man muss nur wissen, wohin die Fahrt geht... Denn die Europäische Union ist nicht mehr politische und wirtschaftliche Vereinigung von 28, sondern „nur“ noch 27 Ländern. Daran sollte man denken, wenn man vier Jahre nach dem Brexit mal nach London will. Da ist der Reisepass nämlich wieder Pflichtbegleiter. Wer ihn nicht dabeihat, muss am Flughafen notgedrungen umkehren, um ihn zu holen. Und der Flieger fliegt ohne uns ab. Das kostet Nerven, noch mehr Zeit vom knappen Wochenende und ein stolzes Sümmchen für neue Flugtickets - und damit Frieden, Stabilität und Wohlstand der Familie. Der Kurztripp war am Ende zwar doch noch sehr schön. Aber mit Großbritannien als EU-Mitglied wäre er ganz sicher noch viel schöner geworden für uns überzeugte Europäer.

Thorsten Brockmann
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