Ich teile das Grundstück, auf dem das Haus steht, in dem ich das Frühstück einnehme und mein Haupt bette, mit etlichen Tierchen: Fledermäusen im Holzschuppen, Elstern in der Esche, Igel in der Hecke, Hornissen in der Weide, Rotkehlchen im Wein. Ein Mitbewohner erregt dieser Tage mein Mitleid. Es ist eine Solitärbiene.
Ihr hat es gefallen, sich vor der Haustür niederzulassen. Sie ist zwischen den Kopfsteinen ins Erdreich abgetaucht und hat sich dort eingerichtet. Sie hat augenscheinlich schwer geschuftet. Vor dem Eingang zu ihrer Höhle hat sie so viel Sand aufgehäuft, dass sich eine Kaffeetasse damit füllen ließe.
Doch das Wetter spielt ihr übel mit. Jeden Morgen, wenn sie zur Arbeit fliegen will, hat der Regen den Sandhaufen vor der Tür abgetragen und einen Teil dessen in ihren Flur gespült. Jeden Morgen muss sich das Bienchen den Weg aus der Höhle freischaufeln. Kommt sie abends heim, bietet sich ihr meist dasselbe Bild: Sand versperrt ihr den ungehinderten Eingang. Zuweilen begegnen wir uns. Ich steige über sie hinweg, wenn ich der Haustür zustrebe, und sie buddelt. Verpassen wir uns, so erkenne ich an den Erdarbeiten, ob sie zu Hause ist.