Tobias Wilkens hat den „Dreier“ im Vorfeld gefordert. Und er bekam ihn. So war der Trainer mit dem Ergebnis denn auch rundum zufrieden; mit dem Spiel seiner Mannschaft allerdings nicht komplett. „Der Anfang war stark, aber warum wir nach 20 Minuten so den Faden verlieren, kann ich mir nicht erklären“, meinte der Coach zur Phase bis zum Seitenwechsel. Das 1:0 (20.), das Offensivmann Mural Boral in Klasse-Manier erzielt hatte, gab den Bremervördern keine Sicherheit. Im Gegenteil. Der Gastgeber leisteten sich danach viele Fehler im Spielaufbau und hatten plötzlich Probleme mit einem Gegner, von dem bis dahin kaum was zu sehen war. „Da haben wir zu schlampig gespielt“, sagte Wilkens. Die ganz hochkarätigen Torchancen konnte sich der Tabellenvorletzte aus Hambergen allerdings nicht erspielen.
Fahrner trifft im Doppelpack
Der Beginn der zweiten Halbzeit war dann wie gemalt für die Grün-Roten, denn nur neun Minuten nach Wiederanpfiff war die Partie im Grunde schon entschieden, weil Toni Fahrner per Doppelpack für eine komfortable Führung sorgte. Nach Vorarbeit von Pascal Steingröver und Torwartfehler traf der Goalgetter zum 2:0 (52.) und legte nur zwei Minuten später das 3:0 nach.
In der Folgezeit hatte Hambergen dann zwar wiederum mehr Ballbesitz und die eine oder andere Chance, vergab diese aber entweder kläglich oder scheiterte am sicheren Keeper Hannes Glandorf. Wilkens konnte nach dieser Drangphase der Gäste gelassen wechseln und anderen Spielern Einsatzzeiten geben. So kamen nach 65 Minuten etwa Jonas Marherr und Edgar Moderau für Toni Fahrner und Fin Karallus. Als Steingröver in der 67. Minute mit einem Schuss links im Strafraum trocken ins kurze Eck zum 4:0 traf, war das Match endgültig entschieden. Den Schlusspunkt zum 5:0 setzte der Bremervörder Kapitän in der 90. Minute nach Ablage von Ronny Saido und Rojbin Erdogan. Der souverän leitenden Schiedsrichter Bastian Grimmelmann pfiff die Partie gar nicht wieder an.
Muskee enttäuscht vom Team
Während sich BSC-Coach Tobias Wilkens über den ersten Saisonsieg freute und hofft, dass am kommenden Freitag auch in Ritterhude gepunktet wird, war John Muskee, Co-Trainer der Gäste, restlos bedient. „Grottenschlecht“ nannte er den Auftritt seiner Spieler, von denen einige bis vor kurzem noch Landesliga gespielt hatten. „Das war viel zu lieb und teilweise überheblich. Wenn du gewinnen willst, musst du das auch ausstrahlen und dafür brennen“, meinte der 58-Jährige. (mib)