Mit dem zweitstärksten Sturm der Liga und einem Torverhältnis von plus 22 müsste der SV Anderlingen eigentlich zu den ersten Verfolgern von Tabellenführer VSK Osterholz-Scharmbeck gehören. „Das könnte man denken, aber so funktioniert Fußball eben nicht. Oft spielen wir gut, aber gewinnen die Partie nicht. Die Ergebnisse passen zu oft nicht zur gezeigten Leistung der Mannschaft“, erklärt SVA-Trainer Marco Hendreich im Gespräch mit der ZEVENER ZEITUNG.
Nach Rechnung des Trainers fehlen dem Team acht oder neun Punkte
Sein Team sei häufig überlegen gewesen - und habe dann doch das Spiel verloren, so der Coach weiter. Als Beispiel nennt Hendreich die Partie gegen den Rotenburger SV II. „Auf diese Weise fehlen uns acht oder neun Punkte, die wir eigentlich haben müssten, wenn man die Qualität der Leistung berücksichtigt. Auf der anderen Seite haben wir kein Spiel glücklich, und nur selten knapp gewonnen. Vielmehr haben wir einige Male fünf Tore erzielt, das erklärt auch unser Torverhältnis.“
Wenn man ganz oben anklopfen will, muss einiges besser laufen
Wenn seine Mannschaft erst einmal in Führung liegt, gehe das Spiel eben oft hoch für den SVA aus. „Andererseits haben wir uns zuweilen eben auch schwergetan. Gegen Bassen waren wir hoch überlegen, erzielen unsere Tore aber erst in der 89. und 91. Minute. Wenn man ganz oben anklopfen will, darf das alles so nicht passieren. Aber es lief eben nicht alles optimal.“
Die Mannschaft hat mit Verletzungen zu kämpfen, dadurch habe oft die Tiefe im Kader gefehlt. „Das könnte und sollte in der Rückrunde wieder besser werden. Enes Kucevic kommt neu dazu, Nils Tiedemann wird wieder da sein, ebenso Alexander Mehrkens. Wir können das kompensieren, aber in engen Spielen fehlen halt die Alternativen.“
Unter der Situation mit den Verletzungen habe auch die Trainingsbeteiligung gelitten. Der Kader wurde verkleinert, einige Spieler wurden dauerhaft in die zweite Mannschaft abgegeben. Wenn es dann Verletzungen gab, sei das im Trainer sofort spürbar gewesen.
Osterholz-Scharmbeck ist besser als Ottersberg in der Vorsaison
Die Situation in der Bezirksliga vor dem Start der Rückrunde findet Marco Hendreich interessant. „Unten wird es richtig eng. Ich gehe davon aus, dass es nicht frühzeitig entschieden sein wird, wer absteigt oder Relegation spielt. Und an der Tabellenspitze ist der VSK Osterholz-Scharmbeck für mich stärker, als es Ottersberg in der vergangenen Saison war. Die Osterholzer haben tatsächlich aber wenig Ideen, sie bauen vor allem auf ihre guten Stürmer.“
Zur möglichen eigenen Platzierung nennt Hendreich klare Ziele. „Wir wollen die Partien, die wir dominieren, auch wirklich gewinnen. Wenn wir das hinbekommen, ist Tabellenplatz drei für uns durchaus noch realistisch. Wir haben kein Spielglück benötigt, es hätte vielmehr gereicht, kein Spielpech zu haben.“
Marco Hendreich ist auch in der kommenden Saison SVA-Trainer
Der SV Anderlingen setzt übrigens auf Kontinuität und hat Trainer Marco Hendreich bereits jetzt für eine weitere Saison an den Verein gebunden. Nach dem Hallenturnier in Selsingen, der einzige Budenzauber für den SV Anderlingen in dieser Winterpause, soll es nun am 22. Januar wieder mit dem Training losgehen.