Sport

Tabellendritter und Kellerkinder: Gemischte Bilanz für die heimischen Teams

Die Hinrunde der 1. Kreisklasse Süd ist beendet. Während Rüspel/Weertzen als Drittplatzierter überwintert und von einem möglichen Aufstieg träumen darf, kämpfen Wohnste und Tiste am unteren Tabellenende mit Problemen.

Trainer Stefan Lobeck

Trainer Stefan Lobeck ist zufrieden, dass sich sein Team im Laufe der Hinrunde stabilisiert hat und jetzt den dritten Tabellenplatz belegt. Foto: Clemens Budde

Nach den ersten beiden Spieltagen hätte niemand erwartet, dass der FC Rüspel/Weertzen die Winterpause auf Platz drei verbringen würde. Nach einer herben 1:7-Auftaktniederlage gegen Bartelsdorf und einem Unentschieden gegen den TuS Bothel, der sich später aus der Liga zurückzog, stabilisierte sich das Team von Trainer Stefan Lobeck. Aus den folgenden zehn Spielen holte der FC beeindruckende sieben Siege. Besonders das Rückspiel beim Herbstmeister Bartelsdorfer SV zeigte die gestiegene Qualität der Truppe – denn trotz der knappen 0:1-Niederlage hätte die Partie auch zugunsten der Rüspeler ausgehen können.

Durch zwei Abgänge verschärft sich die Personallage in Rüspel noch

„Wir haben die Hinserie mit einem kleinen Kader spielen müssen und konnten teilweise nicht vernünftig trainieren. Doch bei den Spielen haben sich die Jungs zusammengerissen und ihre Sache gut gemacht“, lobte Lobeck im Gespräch mit der ZEVENER ZEITUNG. Dennoch bleibt die Personalsituation angespannt: Im Winter stehen zwei Abgänge keinem einzigen Neuzugang gegenüber.

Das Ziel, einen Platz unter den ersten fünf zu erreichen, bleibt bestehen, aber auch der Relegationsplatz ist in Reichweite. „Wir spielen noch zweimal gegen den Zweiten Unterstedt II. Vielleicht können wir noch am Relegationsplatz kratzen“, zeigt sich Lobeck optimistisch.

Auch in Wohnste ist die knappe Zahl an Spielern problematisch

Für den MTV Wohnste verlief die Hinrunde deutlich schwieriger. Mit nur zwölf Punkten überwintert die Mannschaft von Trainer Michael Schiewe auf Rang elf. Besonders problematisch war die dünne Personaldecke: „Wir haben ungefähr 20 Spieler auf dem Zettel, und von denen fehlt ein Viertel permanent“, beklagt der Coach.

Ein großes Manko ist die Offensivleistung. Mit nur 15 erzielten Toren stellt der MTV - neben Schwitschen/Wittorf - den schwächsten Angriff der Liga. „Unser früherer Sturm hat pro Saison mindestens 60 Tore gemacht. Aber gute Spieler sind schnell weg, wenn sie im Schaufenster stehen“, erklärt Schiewe. Leistungsträger wie Falk Hamann und Ole Brüggmann sind in die Bezirksliga gewechselt, Jannik Klein zog es nach Süddeutschland.

Trotzdem gibt es Lichtblicke: Der erst 19-jährige Michael Schmidt hat sich in der Innenverteidigung etabliert und ist ein Hoffnungsträger für die Zukunft. Zudem stabilisierte sich die Leistung der Mannschaft gegen Ende der Hinrunde. Schiewe blickt optimistisch auf die Rückserie, zumal sich das Lazarett hoffentlich lichten wird. Angesichts des bereits feststehenden Absteigers TuS Bothel sieht der Trainer zudem Raum für Experimente.

Nach dem Auftaktsieg gab es für Tiste insgesamt acht Niederlagen

Die Saison begann für den TuS Tiste vielversprechend mit einem Sieg gegen Hemsbünde am ersten Spieltag. Danach folgten drei Unentschieden und acht Niederlagen, sodass der TuS – nach Herausnahme von Bothel aus der Wertung – auf dem letzten Tabellenplatz überwintert.

Allerdings täuscht die Bilanz über die Leistungsfähigkeit der Mannschaft hinweg: Sechs der acht Niederlagen endeten mit nur einem Tor Unterschied. „Wir hatten viel Pech und könnten meiner Meinung nach zehn Punkte mehr haben“, analysiert Trainer Norman Wendland, der vor der Saison vom Veeser FC zum TuS kam. Häufig waren es kleine Unachtsamkeiten, die entscheidende Punkte kosteten.

Zuletzt sorgte der TuS jedoch für ein Ausrufezeichen und rang dem Tabellenführer Bartelsdorfer SV ein Unentschieden ab. „Da hat man gesehen, dass wir mit jeder Mannschaft in der Liga mithalten können“, zeigt sich Wendland zuversichtlich. Dieser Auftritt lässt den Coach auf eine bessere Rückserie hoffen, in der die Mannschaft den Rückstand auf die Konkurrenz mindestens verringern möchte.

Markus Solty

Freier Mitarbeiter

Markus Solty ist als freier Mitarbeiter für den Nordsee Medienverbund bestehend aus Nordsee-Zeitung, Kreiszeitung Wesermarsch und Zevener Zeitung tätig. Seine Berichte finden sich unter diesem Autorenprofil gesammelt wieder.

nach Oben