Ein wichtiges Datum für alle Verbraucher: Am 4. Dezember 1964 wird die Stiftung Warentest gegründet. Bundeskanzler Konrad Adenauer initiiert das „neutrale Warentestinstitut“, um den Konsumenten Kaufentscheidungen zu erleichtern. Die Stiftung finanziert sich aus Zuschüssen des Bundes und dem Verkauf der Zeitschrift „Test“. 1966 erscheint die erste Ausgabe, in der Nähmaschinen und Handrührer getestet werden. In Berlins Stauffenbergstraße 11 bis 14, einst Sitz des ehemaligen Oberkommandos der Wehrmacht und der 20.-Juli-Verschwörer, umgibt sich ein 58 Kopf starkes Team von Volkswirten, Naturwissenschaftlern, Ingenieuren, Journalisten und Hilfspersonal mit konspirativer Geheimhaltung. So stand es damals im „Spiegel“ zu lesen. Und weiter: „Schriftlich haben sich die Insassen des historischen Bendlerblocks verpflichten müssen, gegenüber jedermann strengstes Stillschweigen zu bewahren. Kein Namensschild an der klassizistischen Fassade weist den Weg zu jener Institution, die als „Stiftung Warentest“, Stiftung des Privatrechts, firmiert. Sie soll laut Satzung Untersuchungen an miteinander vergleichbaren Waren und Leistungen nach wissenschaftlich gesicherten Methoden vornehmen lassen und die Ergebnisse dieser Warentests in einer eigenen Zeitschrift veröffentlichen. Stifter ist die Bundesrepublik Deutschland“. Seitdem hat sich eine Menge getan, und die Stiftung Warentest ist aus dem kollektiven Bewusstsein der Bundesbürger nicht mehr wegzudenken. Auch wenn die Zeiten, in denen die Stiftung größere Skandale im Lebensmittel- und anderen Bereichen aufdeckte, lange vorbei zu sein scheinen und es mittlerweile Konkurrenten gibt, spielt die Stiftung heutzutage immer noch eine wichtige Rolle im öffentlichen Diskurs. So kann es denn auch nur an dieser Stelle heißen: Alles Gute, Stiftung Warentest, und auf die nächsten 60 Jahre im Sinne der Verbraucher.