Bremerhaven

Spitzenwert: In Bremerhaven verlassen zig Jugendliche die Schule ohne Abschluss

Der Anteil der Schüler, der in Bremerhaven ohne einen Abschluss die Schule verlässt, ist doppelt so groß wie im Bundesdurchschnitt. Über diese fatalen Entwicklung wird am Dienstag in der Bildungsdeputation gesprochen.

Lehrerin an der Tafel

Viele sind als Flüchtlinge nur kurze Zeit im Schulsystem und verlassen dann ohne Abschluss die Schule. In Bremerhaven ist jedenfalls die Quote derer, die nach der Schulzeit mit leeren Händen dastehen, enorm hoch. Foto: Julian Stratenschulte

Die Schüler, die in Bremerhaven am Ende ihrer Schulzeit mit leeren Händen dastehen, kommen meist aus armen Familien. Und viele haben keinen deutschen Pass, waren als Flüchtlinge womöglich nur kurze Zeit in der Schule. Das Land Bremen hat sich bei dieser negativen Entwicklung vom Bundestrend abgekoppelt.

Der Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss liegt im Land Bremen bei fast 11 Prozent. Der Bundesdurchschnitt liegt bei gut 7 Prozent. Aber in Bremerhaven sieht es noch schlimmer aus: Die Quote erreicht hier rund 14 Prozent.

Streit mit Senatorin: Opposition droht mit Streik

Was sind die weiteren Gründe? Wer schafft es noch, bei der Berufsausbildung einen Schulabschluss nachzuholen? Darüber soll in der Bildungsdeputation des Landes am Dienstag gesprochen werden. Das verspricht zumindest die Tagesordnung. Inzwischen ist die Opposition allerdings derart verärgert über das Bremer Bildungsressort, dass ihre Bürgerschaftsabgeordneten mit Streik drohen. Wiederholt hatte das Ressort es versäumt, die Abgeordneten rechtzeitig mit einer Tagesordnung oder den notwendigen Unterlagen zu versorgen. Yvonne Averwerser (CDU) wirft Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD) deshalb „Geringschätzung“ vor.

Klaus Mündelein

Reporter

Klaus Mündelein kümmert sich im Bremer Büro um die Landespolitik. Er hat in Münster studiert und volontiert und kam vor fast 30 Jahren zur Nordsee-Zeitung.

nach Oben