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SV Anderlingen: Wie Oytens Joker Percani zum Spielverderber wurde

In einem gutklassigen Bezirksligaspiel geriet der SV Anderlingen beim TV Oyten in Rückstand, machte daraus eine 2:1-Führung, verpasste aber die endgültige Entscheidung und ging als Verlierer vom Platz. Die Enttäuschung nach dem Schlusspfiff war groß.

Die Abwehr um Thore Sandmann stand gerade in den Schlusminuten neben sich und packte nicht konsequent zu.

Die Abwehr um Thore Sandmann stand gerade in den Schlusminuten neben sich und packte nicht konsequent zu. Foto: Krause

Die Startelf vom Vorsonntag hatte Coach Hendreich nur auf zwei Positionen verändert, ins Tor rückte Arne Treu und im zentralen Mittelfeld agierte Linus Brunckhorst. Es entwickelte sich vom Anpfiff weg eine Partie zweier spielfreudiger Teams. Die mögliche Führung verpasste Lasse Holsten, der mit einem satten Hammer aus der Distanz knapp scheiterte. Auf der Gegenseite ließ Denis Schymiczek Chancen liegen (5./8.).

„Es haben im Laufe der ersten Halbzeit eigentlich nur Kleinigkeiten gefehlt, um in Führung zu gehen“, fand Trainer Marco Hendreich, dessen Team über eine gute Breite und Tiefe Akzente setzte. Das Mittelfeld um Linus Brunckhost, Phil und Andre Steffens kurbelte das Aufbauspiel klug an und erspielte sich gegen einen offen agierenden Gegner gute Chancen. Doch im Angriffsdrittel fehlte es an der nötigen Genauigkeit und Entschlossenheit, wiederholt kamen die Spitzen Lucas Heins und Brian Müller einen Schritt zu spät oder der Gegner brachte noch einen Fuß dazwischen.

TV Oyten legt die Führung vor

„Wir haben vieles gut gemacht, uns klug aus Pressing-Situationen gelöst und gute Umschaltmomente geschaffen“, lobte Hendreich. Die Gastgeber zeigten sich konsequenter im Abschluss und erzielten durch Torjäger Vafing Jabateh, der zunächst im Eins-gegen-Eins am stark reagierenden Keeper Treu scheiterte, den Nachschuss aber zum 1:0 versenkte (34.). Das mögliche 1:1 vergab Brian Müller. Er scheiterte nach einem Steckpass von Andre Steffens an Torhüter Alexander Tedsen (43.).

Mit einer butterweichen Flanke bediente Lasse Holsten (li.) Lucas Heins zum 1:1.

Mit einer butterweichen Flanke bediente Lasse Holsten (li.) Lucas Heins zum 1:1. Foto: Krause

„Wir hätten mit dem 2:0 die Weichen auf Sieg stellen können“, grantelte TV-Coach Jan Fitschen, der einen Pfostentreffer von Lucas Streich notierte (46.). Den Aufreger steckten die Gäste schnell weg, forcierten das Aufbauspiel und verpassten nach guten Passfolgen über Phil Steffens und Torge Holsten das 1:1 durch Brian Müller und Lucas Heins. Den überfälligen Ausgleich erzielte schließlich Heins, der eine Flanke von Lasse Holsten per Flugkopfball abschloss (74.).

Anderlingen verpasst die Entscheidung

Im weiteren Verlauf lag die Führung nach guten Abschlüssen von Phil Steffens, Brunckhorst und Heins in der Luft (77./78./80.). Dann war es der SV-Kapitän, der nach einer gelungenen Kombination über Müller und Rayk Hess aus Nahdistanz zum 2:1 abschloss (82.). „Damit hatten wir das Spiel gegen einen guten Gegner gedreht“, sagte Hendreich. Doch bitter, denn nur zwei Zeigerumdrehungen später traf der eingewechselte Arouna Ahizi gegen eine unsortierte Abwehr zum 2:2 (84.).

„Dass wir im Gegenzug den Ausgleich kassieren, war völlig unnötig“, fand Abwehrchef Thore Sandmann. Und auch beim 2:3 zeigte die Dreierkette ein schwaches Zweikampfverhalten, ließ sich durch Ahizi ohne Gegnerdruck austanzen. Der Joker spielte auf den zuvor eingewechselten Egzon Percani, der unhaltbar abschloss (90.+4).

Anderlingen: Arne Treu, Janis Sperling, Thore Sandmann, Fabian Schäfer, Lasse Holsten (86. Kjell Braasch), Andre Steffens, Phil Steffens, Torge Holsten (74. Rayk Hess), Linus Brunckhorst, Brian Müller, Lucas Heins.

Tore: Vafing Jabateh (34.), 1:1 Lucas Heins (74.), 1:2 Andre Steffens (82.), 2:2 Arouna Ahizi (84.), 3:2 Egzon Percani (90.+4).

Schiedsrichter: Tobias Froböse (Cadenberge) mit einer souveränen Leistung. (mk)

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