Niedersachsen

Rund 250 Hinweise zu Ex-RAF-Terroristen

Mitte Februar bat die Staatsanwaltschaft Verden in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ um Hinweise zu früheren Terroristen der Roten Armee Fraktion (RAF). Meldungen sind weiter möglich.

Von dpa
23. Februar 2024
Email senden zur Merkliste
Das Landeskriminalamt Niedersachsen fahndet auf einer digitalen Anzeigetafel nach Burkhard Garweg.

Das Landeskriminalamt Niedersachsen fahndet auf einer digitalen Anzeigetafel nach Burkhard Garweg.

Foto: Julian Stratenschulte

Nach einem Aufruf in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ haben die Ermittler rund 250 Hinweise zu drei früheren Terroristen der Roten Armee Fraktion (RAF) erhalten. Darunter seien 80 anonyme Hinweise, teilte die Staatsanwaltschaft Verden am Freitag auf dpa-Nachfrage mit. Es geht um Ernst-Volker Staub (69), Daniela Klette (65) und Burkhard Garweg (55). Die Ermittler werfen dem Trio versuchten Mord und eine Serie schwerer Raubüberfälle zwischen 1999 und 2016 vor. Die Tatorte lagen demnach in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Beschuldigten die Taten begingen, um Geld zu bekommen.

„Die Ermittlungen zum aktuellen Aufenthaltsort und im Umfeld werden mit unveränderter Intensität fortgesetzt und die Behörden versuchen weiter, einen Kontakt zu den Gesuchten herzustellen“, schrieb der Staatsanwalt. Ihm zufolge wurden die neuen Hinweise in drei Gruppen eingeteilt. Fünf Hinweise hätten die höchste Priorität bekommen. Ihnen seien die Ermittler sofort nachgegangen, bei einem Hinweis dauerten die Ermittlungen an. Weitere 46 Hinweise erhielten die Priorität 2 und die übrigen 194 die Priorität 3. Die Ermittlungen zu diesen Hinweisen liefen oder würden veranlasst.

Der Sprecher verwies darauf, dass weiter Hinweise entgegengenommen werden. Meldungen sind auch online über ein System möglich, bei dem die Anonymität technisch garantiert wird. In der Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ am 14. Februar hatte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Verden auch an Unterstützer der Beschuldigten appelliert, sich zu melden. „Wir können von Glück sprechen, dass bisher niemand getötet wurde“, sagte er. Für Hinweise, die zur Ergreifung der Gesuchten führen, ist von verschiedenen Stellen eine Belohnung von insgesamt mindestens 150.000 Euro ausgesetzt worden.

nach Oben