Zahlen gelten als kaum anfechtbar. Wer eine Aussage belegen möchte, holt gerne Statistiken hervor. Dass die Kassenärztliche Vereinigung jetzt zwei Ärzte in ihrer Statistik mitrechnet, die gar nicht mehr praktizieren, mag juristisch korrekt sein. Für Patienten wie Kollegen aber ist das ein Riesen-Nachteil. Die müssen sich noch mehr die Hacken ablaufen, um einen Hausarzt zu ergattern, der sie behandelt. Und die anderen müssen in ihren Praxen noch mehr schuften, um den vielen Patienten gerecht zu werden, kommen aber nicht in den Genuss von Vorteilen, die sie im Grunde verdient hätten. Denn erst, wenn die Region als unterversorgt gilt, also eine Versorgung von weniger als 75 Prozent hat, winken Erschwerniszulagen und Investitionskostenzuschüsse. Also wenigstens ein bisschen Geld als Ausgleich für die viele Arbeit. De facto ist der Südkreis unterversorgt. Aber die engagierten Landärzte dort müssen seit Monaten auf die Vorteile verzichten, weil die Statistik nicht die Wirklichkeit widerspiegelt. Das ist nicht fair. Eigentlich müssten Politik, Krankenkassen und Kassenärztliche Vereinigung in Zeiten dramatischen Ärztemangels alles tun, um die Praxen, die noch da sind, zu stärken.
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