Rückblende: Mit ausgiebigen Feiern verabschiedete sich Sören Haß nach dem Gewinn des Meistertitels in der 1. Kreisklasse Nord und der damit verbundenen sofortigen Rückkehr in die Kreisliga vom TuS Zeven. Nach viele Jahren im Trainergeschäft wollte er eine Fußballpause machen. Der neue Trainer blieb jedoch glücklos, warf bereits in der Vorbereitung auf die neue Spielzeit wieder hin. Es galt also eine neue Lösung zu finden - und die wurde die alte.
Nach vier Niederlagen zum Start gab es mit Haß den ersten Sieg
Zur Freude von Spielern und Fans kehrte Sören Haß zurück und übernahm erneut das Traineramt beim TuS Zeven. Mit durchschlagendem und sichtbarem Erfolg. Nach vier Niederlagen zum Auftakt stand der TuS mit null Punkten auf dem letzten Platz. Bei seiner Rückkehr an die Seitenlinie feierte Haß mit seinem Team einen 4:2-Sieg in Hamersen. Ab da ging es steil bergauf.
„Ich habe es wirklich nicht bereut, wieder weitergemacht zu haben. Das liegt hauptsächlich an den Jungs, es ist ein tolles Miteinander in der Mannschaft. Wir haben eine gute Trainingsbeteiligung. Zwölf sind das Minimum, aber meistens sind wir 14 bis 16 Spieler oder sogar mehr. Es ist also ein gutes Arbeiten auf dem Trainingsplatz“, freut sich Haß im Gespräch mit der ZEVENER ZEITUNG.
Die junge Mannschaft sei überaus lernwillig. Die Spieler hören laut Haß zu, denken selbst nach, fragen viel, zeigen taktisches Verständnis. „Vor der Winterpause haben einige Jungs sogar von sich aus nach dem Laufplan für die Pause gefragt. Neben dieser hohen Motivation sind natürlich die Ergebnisse dazugekommen. Und so hat die Hinrunde allen extrem viel Spaß gemacht.“
Mit Offensive ist Haß zufrieden - mit der Defensive aber nicht
Zufrieden ist der Zevener Trainer mit seiner Offensive, die mit 33 Treffern unter den Top-Teams rangiert. „Aber 26 Gegentore sind eindeutig zu viel. Und etliche davon resultieren aus drei Spielen, wo es defensiv gar nicht gut lief. Allein fünf Treffer haben wir in Visselhövede kassiert. Elfmeter und Freistöße gegen uns sind ein wichtiges Thema, oft schenken wir dem Gegner zu viele Standards. Aus dem Spiel lassen wir wenig zu, deshalb müssen wir das Verteidigen bei Frei- und Eckstößen noch über, und es darf nicht so viele Elfmeter geben.“
Seit Dominik Heining und Christian Sterz gemeinsam die Innenverteidigung bilden, habe sich die letzte Kette deutlich stabilisiert, und der Spielaufbau sei besser geworden, stellt Sören Haß fest. „Wir wissen ganz genau, wo wir herkommen. Wir müssen ruhig weiterspielen, dann schauen wir mal, wo wir am Ende tatsächlich landen. Ich habe bei null Punkten übernommen. 23 Punkte zur Winterpause hätte ich damals sofort unterschrieben.“
In der gesamten Mannschaft steckt noch viel Entwicklungspotenzial
Die Spieler müssten noch viel lernen, doch das sei völlig in Ordnung, findet der Zevener Trainer. Vor allem die A-Jugendlichen müssten erst noch im Männerfußball ankommen. „Die haben alle schon ihre Momente gehabt, und die jungen Spieler arbeiten an ihren Fähigkeiten. Die gesamte Mannschaft hat noch viel Entwicklungspotenzial, das wir unbedingt abrufen wollen. Bei einigen der Jungs ist schon zu sehen, dass sie einen großen Sprung gemacht haben.“
Es sei ein großer Vorteil, dass der TuS Zeven nicht den einen Knipser habe, sondern sich die Tore auf verschiedene Spieler verteilen würden. „Wir sollten aber als Aufsteiger mit einer jungen Truppe nicht rumspinnen, in dieser Kreisliga kann das nicht funktionieren. Insofern war das 1:5 in Visselhövede gut für die Entwicklung der Mannschaft. Wir haben eine Videoanalyse gemacht, den Jungs ist dann vieles aufgefallen, was sie da falsch gemacht haben.“
Platz unter den ersten fünf wäre für den Zevener Trainer überragend
Es werde wieder passieren, dass seine Mannschaft die Kontrolle verliere, die bessere Mannschaft sei, und das Spiel dennoch verliere. „Wir dürfen dann nicht grübeln, sondern müssen auch bei Rückschlägen unseren Weg weitergehen. Wir haben ja schon gesehen, dass der nicht ganz verkehrt ist. Wenn wir am Ende unter den ersten fünf in der Tabelle stehen, wird es für einen Aufsteiger eine überragende Saison gewesen sein.“
Zur Situation in der Kreisliga sagt Sören Haß, da sei vieles möglich. Jedes Spiel müsse konzentriert angegangen werden. Der MTSV Selsingen macht nach seiner Auffassung den stabilsten Eindruck, habe zudem einen erfahrenen Kader. „Aber es kann noch alles Mögliche passieren, für alle Mannschaften ist Konstanz am wichtigsten. Wir würden uns noch ein paar mehr Zuschauer hier in Zeven wünschen, das hätten die Jungs wirklich verdient.“